- Von Lorenz Klein
- 01.12.2017 um 11:12
Der Versicherungskonzern Ergo hatte im Zuge der Run-off-Debatte in den vergangenen Tagen und Wochen viele Schlagzeilen für sich reklamiert. Insofern beschäftigten die Geschehnisse in Düsseldorf natürlich auch das Mutterhaus in München, die Munich Re.
Kassow lehnt „schnellen Deal“ ab
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Ergo verkauft Bestände nicht
Nachdem am Dienstag bekannt wurde, dass Ergo ihre klassischen Leben-Bestände von Ergo Leben und Victoria nach „intensiver Bewertung“ nicht verkaufen wird, kommentierte Munich-Re-Chef Joachim Wenning die Entscheidung am Mittwoch im Rahmen eines Presse-Abends so: „Aus Konzernperspektive war dies eine gute und richtige Entscheidung“, zitiert das Handelsblatt den Vorstandsvorsitzenden des Rückversicherers. Der Verkauf hätte für sein Haus nicht zu einer Verbesserung geführt, sondern zu einer Belastung, so Wenning.
Als belastend hatte sich neben internen Protesten gegen einen möglichen Verkauf auch der politische Zeitgeist erwiesen. So hatten unlängst Finanzpolitiker ihren Unmut zum Ausdruck gebracht, dass erstmals eine solch große Zahl von rund sechs Millionen Policen den Besitzer wechseln sollte.
Bekenntnis zu Erst- und die Rückversicherungsgeschäft
Zugleich nutze Wenning den Abend, um sich eindeutig zur Konzerntochter zu bekennen. Nicht zuletzt aufgrund der roten Zahlen, die die Düsseldorfer in den vergangenen Jahren schrieben, wurde in der Branche immer wieder über einen Verkauf spekuliert – doch diese Option hatte der Munich-Re-Chef nun demonstrativ vom Tisch geräumt. „Zum Gruppengeschäftsportfolio gehören die Erst- und die Rückversicherung“, zitiert ihn das Handelsblatt. Eine Konzentration auf das Rückversicherungsgeschäft schränke nun mal ein, fügte er noch hinzu.
Zugleich kam er auf das Ergo-Strategieprogramm zu sprechen, dass den Konzern wieder auf finanziell stabilen Kurs bringen soll. „Die Kostenseite verbessert sich dort schon jetzt“, lobte Wenning. Im dritten Quartal stieg das operative Ergebnis der Ergo im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 80 Prozent auf 111 Millionen Euro.
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