Kinder pflücken in Kolumbien Kaffeekirschen: Ein bekanntes Ausschlusskriterium in der privaten Lebensversicherung ist unter anderem Kinderarbeit. © dpa/picture alliance
  • Von Juliana Demski
  • 21.11.2017 um 15:12
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Die Verbraucherzentrale Bremen hat 46 Anbieter von privaten Rentenpolicen auf ihre Nachhaltigkeit untersucht. Das Ergebnis: Zwar geben 22 von ihnen an, ethisch-ökologische Ausschlusskriterien zu beachten. Die Verbraucherschützer aber haben festgestellt, dass nur zwei Anbieter wirklich Wert darauf legen.

Nachhaltigkeit spielt auch in der privaten Rentenversicherung eine immer größere Rolle. Die Verbraucherzentrale Bremen hat sich 46 Anbieter angeschaut und ihre ökologische-ethischen Standards überprüft.

Das Ergebnis: 22 der untersuchten Versicherungen berücksichtigen mindestens ein Ausschlusskriterium. Dadurch fließt beispielsweise kein Geld in Kinderarbeit, Rüstung und Atomkraft. Investitionen in Waffen und Nahrungsmittelspekulationen schließen die Anbieter am häufigsten aus.

Aber:

Wirklich umfangreiche ethisch-ökologische Ausschlusskriterien können laut Analyse nur zwei private Rentenversicherer aufweisen: die Familienfürsorge und die Concordia Oeco (nur in der Produktlinie Leben Oeco).

20 der 46 Versicherer machen gar keine öffentlichen Angaben zu ihren Nachhaltigkeitsstandards. Axa und Allianz verweigerten sogar Auskünfte darüber, inwieweit Atomkraft, Kinderarbeit, Menschrechtsverletzungen, Glücksspiel und Pornografie bei ihren Investitionsentscheidungen berücksichtigt werden.

„Versicherungsunternehmen haben deutlichen Nachholbedarf bei den Nachhaltigkeitsstandards für ihre Kapitalanlage“, fasst Ulrike Brendel, Leiterin des Projekts, zusammen. „Selbst Geschäfte mit international geächteten Waffen wie Landminen und Streumunition schließen einige Versicherungen nicht konsequent aus. Auch der Klimaschutz wird zu wenig berücksichtigt. Nur vier Versicherer schränken Investitionen in die klimaschädliche Kohle ein.“

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Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

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