- Von Oliver Lepold
- 29.09.2017 um 13:54
Die anhaltende Niedrigzinsphase hat vielen jahrzehntelang mit Erfolg vertriebenen Altersvorsorgeprodukten das Wasser abgegraben. Angesichts eines Höchstrechnungszinses von mittlerweile nur noch 0,9 Prozent, erweisen sich klassische Lebensversicherungen als recht renditeschwach.
Ohne deutlich mehr Kapitalmarkt geht es nicht mehr – auch in der Altersvorsorge.
„Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Prosperität haben dividendenorientierte Anlagen das deutlich bessere Ertragsniveau“, meint Hans-Wilhelm Zeidler, Geschäftsführer von Zeidler Consulting. Die vorhandenen Risiken relativierten sich dabei über den Anlagehorizont.
Reale Einlagezinsen unter Null
Klare Indikatoren:
Laut Zahlen der Bundesbank haben die realen Renditen auf Bankeinlagen und Versicherungsansprüche seit einem Jahr markant nachgegeben, weil die gestiegene Inflationsrate Sparern von den ohnehin geringen Erträgen noch größere Portionen wegnahm. Die realen Einlagenzinsen sanken dadurch sogar deutlich unter Null.
Demgegenüber lagen Wertpapiere klar im Plus. Da ihr Portfolioanteil mit rund einem Viertel aber eher gering ist, haben sich ihre mitunter hohen Renditen in den vergangenen Jahren nur begrenzt in der Gesamtrendite widergespiegelt.
Insbesondere in Deutschland neigen Kunden dazu, Sicherheit und teure Garantien stets an erste Stelle zu setzen und ein höheres Risiko kaum zu akzeptieren. Die Branche hat daher viele neue, teils hochkomplexe Produktlösungen auf den Markt gebracht – mit verschiedenen Garantiekonzepten.
Dynamische Hybride und Indexpolicen werden vielerorts als geeignete Antwort auf die Niedrigzinsphase gehandelt. Trotz mangelnder Transparenz: „Meist ist völlig unklar, ob und wie dort überhaupt in den Kapitalmarkt investiert wird. Einflussmöglichkeiten sind nicht vorhanden“, kritisiert Sascha Risse, Maklerreferent Leben der Inter Versicherungsgruppe.
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