Jacques Wasserfall ist Vorstandsvorsitzender der Württembergischen Lebensversicherung. © Pressefoto
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  • 25.08.2021 um 11:40
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Die Altersvorsorge steht im Spannungsfeld zwischen Garantie und Chance. Wir sprachen mit Jacques Wasserfall, Vorstandsvorsitzender der Württembergischen Lebensversicherung, über Trends zu mehr Risikobereitschaft, Alternativen zur 100-prozentigen Beitragsgarantie und dem Wunsch nach Flexibilität.

Pfefferminzia: 2022 sinkt der Höchstrechnungszins auf 0,25 Prozent. Was bedeutet das für Fondspolicen mit reduzierter oder 100-prozentiger Beitragsgarantie? Sind längere Laufzeiten unumgehbar? 

Jacques Wasserfall: Nach meiner Einschätzung wird es eine 100-prozentige Beitragsgarantie künftig branchenweit nur noch in Ausnahmefällen geben, zum Beispiel bei der Riester-Rente. Policen mit geringerer Beitragsgarantie könnten aber noch attraktiver werden, da der Spielraum für die Versicherer steigen wird. Hier sind weiterhin kürzere Laufzeiten möglich. Wir planen etwa, unsere IndexRente künftig mit kürzerer Laufzeit als bisher anzubieten.  

Sind Garantien immer noch ein Muss für den Kunden? Oder hat hier mit der Niedrigzinsphase ein Umdenken stattgefunden?  

Wir sehen seit einigen Jahren den Trend hin zu mehr Chance. Die Kundinnen und Kunden erkennen, dass mit sicherer Verzinsung immer weniger zu erreichen ist. Der Anteil der Verträge mit 100 Prozent Beitragsgarantie ist daher in den vergangenen Jahren gesunken.  

Wie wichtig ist die Renditehöhe?  

Die Renditehöhe rückt immer stärker in den Mittelpunkt, je mehr die Zinsen fallen. Solange es bei klassischen Policen noch 3 bis 4 Prozent pro Jahr gab, waren viele damit zufrieden. Nun nähern sich die Renditen aus den Sicherungsvermögen der 2-Prozent-Marke. Je mehr Kundinnen und Kunden auf die Kapitalmärkte setzen und Schwankungen akzeptieren, desto realistischer sind auch wieder hohe Erwartungen.

In der Vergangenheit konnten über längere Zeiträume immer deutlich positive Renditen erwirtschaftet werden. Unser Wertsicherungsfonds Genius Strategie hat beispielsweise über 6 Prozent pro Jahr geliefert, und das, obwohl er auch zur Garantie-Erhaltung genutzt wird. Wichtig ist, in der Beratung zu erläutern, wie sich Schwankungen während der Laufzeit auswirken. Wer ratierlich spart, kann positive Effekte nutzen und günstiger nachkaufen. Wenn der Rentenbeginn näherrückt, sind kalkulierbare Ergebnisse erforderlich und den Versicherten müssen Sicherungsmöglichkeiten angeboten werden.  

Mit welchen Methoden lassen sich Garantien am besten darstellen? 

Bei Verträgen mit laufendem Beitrag werden anfangs üblicherweise keine Garantien benötigt. So kann das Kapital wie bei einem Fondssparplan erst mal am Markt investiert werden. Erst wenn sich über die Jahre ein größeres Guthaben angesammelt hat, steigt in der Regel der Wunsch nach mehr Sicherheit. Unser Garantieplan zum Beispiel setzt anfangs vollständig auf die Chancen des Kapitalmarkts. Im Laufe der Zeit zieht das Garantieniveau automatisch an, bis die Versicherten am Ende 100 Prozent ihres angesparten Kapitals und nicht nur ihrer Beiträge gesichert haben. Bei Einmalbeiträgen wird auch in Zukunft meist eine Beitragsgarantie infrage kommen. Diese kann je nach Produkt und Laufzeit bis über 90 Prozent betragen.   

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