- Von Redaktion
- 19.05.2022 um 14:00
Die politischen Steuerungselemente sind nicht nur auf einzelne Branchen und Industrien beschränkt – sie sind umfassend. So erlässt die EU etwa neue Regularien, die die Wirtschaft verpflichtet, Mindeststandards in Bezug auf ESG-Kriterien einzuhalten und definiert diese entsprechend weitreichend. Ein Beispiel ist das neue Lieferkettengesetz, das nachhaltiges Wirtschaften künftig zur Pflicht macht.
Ab dem kommenden Jahr sollen Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland und mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (ab 2024: mehr als 1.000), verpflichtet werden, auf die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in ihrer gesamten Lieferkette zu achten. Dazu benötigen sie ein entsprechendes Risikomanagement, das sich auch auf ihre Lieferanten erstreckt.
Wie versichert man sich nachhaltig?
Unternehmen, die ihren Nachhaltigkeits‐Fußabdruck nicht nachweisen können oder wollen, müssen künftig mit erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen rechnen. Das bedeutet, Unternehmen jeder Größe müssen sich jetzt mit diesem Themenfeld befassen und handeln. Jedes Unternehmen benötigt Versicherungen und sollte sicherstellen, dass sowohl die Versicherungsprodukte als auch die Versicherungspartner nachhaltig agieren. Aufgrund vielerorts noch mangelnder Transparenz ist dies jedoch nicht einfach zu eruieren.
Der auch auf dem deutschen Markt tätige australische Erst- und Rückversicherer QBE hat daher mit Premiums4Good bereits 2016 eine globale Initiative ins Leben gerufen, um das Bewusstsein in dieser Frage zu steigern und einen Lösungsansatz zu bieten. „Unsere Kunden können mitentscheiden, welche Investmentstrategie wir mit den eingenommenen Beiträgen verfolgen. Sie erzielen daher mit ihrer Prämie einen zusätzlichen Mehrwert“, erläutert Alexander Meyer, Leiter Market Management Deutschland von QBE (Foto). Denn ein Viertel des Versicherungsbeitrags wird auf Wunsch den Premiums4Good zugrunde liegenden sogenannten Impact Investments zugeführt.
Meßbare ESG-Effekte bei attraktiver Rendite
Unter Impact Investments versteht man Kapitalanlagen, die auf soziale und ökologische Faktoren sowie die Kontrollprozesse eines Unternehmens positiv einwirken und zu einer messbaren Verbesserung in Sachen Nachhaltigkeit führen. Zum Beispiel werden so Unternehmen angeregt, klimafreundlichere Produkte zu entwickeln. Die Effekte der Investitionen auf die CO2-Bilanz, die Ressourceneffizienz oder Arbeitnehmerrechte werden konkret ausgewiesen. Impact Investments sollen zudem auch eine attraktive Rendite erzielen.
QBE investiert in Initiativen für erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastrukturen bis hin zu sozialen Diensten und Programmen zur Unterstützung bedürftiger Menschen und Gemeinschaften. Zum Beispiel werden Anbieter mobiler Gesundheits- und Versicherungsleistungen in Schwellenländern gefördert und über einen Social Benefit Bond wird die Obdachlosigkeit junger Menschen, die aus Pflegemaßnahmen oder aus dem Jugendstrafvollzug entlassen werden, aktiv bekämpft.
Zusatznutzen ohne Mehrkosten für Kunden
Die Investition ist dabei ein interner Prozess von QBE, der Versicherer trägt das Risiko komplett allein, Auswirkungen auf den effektiv zu zahlenden Versicherungsbeitrag sind ausgeschlossen. Den Kunden entstehen also keinerlei Mehrkosten. „Wir schaffen Transparenz und informieren mit regelmäßigen Updates zum Fortschreiten der Initiative als Ganzes sowie spezifisch zu den unterstützten Projekten“, so Meyer. Derzeit ist QBE mit rund 1,4 Milliarden US-Dollar in 85 „Premiums4Good“-Investitionen engagiert. Bis 2025 soll die 2-Milliarden-Dollar-Schwelle erreicht werden.
Das Themenfeld ESG ist komplex und erfordert nicht nur weltweit ein größeres Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften, sondern auch einen Ausbau an entsprechend zertifizierten Investitionsmöglichkeiten. „Wir werden uns und unser Umfeld kontinuierlich weiterentwickeln und stehen Unternehmen, sowie Beraterinnen und Beratern aus der Finanzbranche jederzeit gerne für Austausch und Unterstützung zur Verfügung“, so QBE-Market Manager Meyer abschließend.
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