- Von Redaktion
- 19.02.2021 um 12:12
Interview mit Christopher Wintrich, Berater Digitale Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland
Christopher Wintrich
„Nichts zu tun ist das Schlimmste“
Pfefferminzia: Sie unterstützen Vermittler in Sachen Digitalisierung. Was macht eine gute Webpräsenz aus?
Christopher Wintrich: Die Basis ist natürlich die eigene Website. Diese sollte auch auf dem Smartphone funktionieren – statt langer Beschreibungen also lieber Videos und interaktive Rechner enthalten und vor allem viele Kontaktmöglichkeiten bieten. Dabei sind Messenger wie der Facebook-Messenger oder WhatsApp dem klassischen Kontaktformular vorzuziehen.
Was ist mit Social Media? Muss ich überall präsent sein, um die junge Zielgruppe zu erreichen?
Nein, das ist gar nicht zu leisten. Ich empfehle, sich für einen Kanal zu entscheiden und sich dort mal auszuprobieren, um Erfahrungen zu sammeln. Das kann Facebook sein, aber auch Linkedin oder Instagram. Wichtig ist, dass man sich selbst nicht zu ernst nimmt, keine Angst vor Fehlern hat und sich auch mal von seiner persönlichen Seite zeigt. Einer unserer Vermittler hat zum Beispiel auf Linkedin regelmäßig seine liebsten Joggingstrecken gepostet und hatte Erfolg damit.
Ist es nicht besser, hier eine professionelle Agentur mit an Bord zu nehmen?
Das ist aus meiner Sicht der letzte Schritt. Zuerst sollte man sich, wie gesagt, selbst einmal ausprobieren, um die Zielgruppe zu verstehen. Helfen kann hier auch der Austausch mit anderen Vertriebspartnern oder mit jungen Menschen. Schaltet man eine Agentur ein, ist es wichtig, Laufzeit und Budget zu begrenzen.
Und wenn mir Facebook nicht liegt?
Das kann natürlich sein. Vielleicht ist es dann für Sie zielführender, im eBay-Kleinanzeigenmarkt für Immobilien ganz klassische Anzeigen zu schalten. Das Schlimmste, was man tun kann, ist gar nichts zu tun.
Spielt nicht der persönliche Kontakt die wichtigste Rolle?
Das persönliche Gespräch wird in der Baufinanzierung auch künftig wichtig sein. Dank Videotools kann ich den Kunden aber persönlich beraten, ohne dass er mir gegenübersitzen muss. Und das auch außerhalb der üblichen Bürozeiten. Wie wertvoll das ist, hat die Corona-Krise gezeigt.
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