- Von Redaktion
- 21.03.2025 um 15:08
Pfefferminzia: Der Maklermarkt hat sich in den vergangenen Jahren ziemlich verändert. Was haben Sie besonders wahrgenommen?
Andreas Bahr: Wenn ich es auf zwei wesentliche Punkte herunterbreche, dann wäre das zum einen die gestiegene Transparenz. Informationen über Versicherungsunternehmen, deren Geschäftsstrategie und Vertriebsaufstellung sind heute für jeden zugänglich. Das macht den Markt deutlich vergleichbarer als noch vor 20 Jahren. Zum anderen ist die Geschwindigkeit enorm gestiegen. Es gibt eine klare Erwartungshaltung an schnelle Reaktionszeiten – sei es bei Anfragen oder im Kundenservice. Oft ist eine Antwort innerhalb von 24 bis 48 Stunden mehr wert als eine perfekte, aber verspätete Rückmeldung. Trotz dieser Schnelllebigkeit legen wir bei der Inter großen Wert auf Qualität und möchten diesem Anspruch weiterhin gerecht werden.
Was bedeutet das konkret?
Bahr: Unser Fokus liegt darauf, unseren Vermittlern und Kunden einen erstklassigen Service zu bieten. Das bedeutet nicht nur schnelle und zuverlässige Antworten, sondern auch die richtige Beratung. Und wenn wir einmal keine direkte Antwort haben, teilen wir das offen mit und kümmern uns um eine Lösung. Zudem setzen wir auf Spezialisierung. Wir wollen nicht alles anbieten, sondern uns gezielt auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der richtige Umgang mit technologischen Entwicklungen, insbesondere mit künstlicher Intelligenz. Wir müssen die richtige Balance zwischen automatisierten Prozessen und persönlicher Beratung finden. Letztlich kommt es darauf an, an den richtigen Stellen auf digitale Unterstützung zu setzen, ohne dabei den menschlichen Faktor aus den Augen zu verlieren.
Wie viel übernimmt denn die Maschine bereits bei Ihnen?
Bahr: Einen exakten Prozentsatz kann ich nicht nennen. Aber ich schätze, dass aktuell etwa ein Viertel der Prozesse automatisch abläuft. In Zukunft wird der Anteil weiter steigen, vermutlich auf 50 Prozent oder mehr.
Sie haben erwähnt, dass Spezialisierung wichtig ist. Wo und wie haben Sie sich dazu aufgestellt, und wie behaupten Sie sich gegen die Konkurrenz?
Bahr: Wir sind ein erstklassiger Krankenversicherer, ein leistungsstarker Kompositversicherer mit ausgewählten Highlights und ein solider Lebensversicherer. Unser Schwerpunkt liegt insbesondere auf der privaten Krankenversicherung, und hier wollen wir uns noch stärker positionieren. Wir stellen uns bewusst dem Marktvergleich, insbesondere in fünf zentralen Aspekten: freie Arztwahl versus Hausarztprinzip, Leistungsregulierung, Hilfs- und Heilmittel, Krankenhausbehandlung im Ausland sowie das generelle Leistungsspektrum. Unser Ziel ist es, nicht nur unsere Qualität zu zeigen, sondern auch transparent darzustellen, wie wir uns im Vergleich zur Konkurrenz positionieren. Darüber hinaus haben wir spezielle Tarife für Ärzte und Zahnärzte – ein Segment, in dem wir traditionell sehr stark sind. Aber auch gesetzlich Versicherte sind für uns ein wichtiges Thema. Rund 74 Millionen Menschen in Deutschland sind in der gesetzlichen Krankenkrasse und interessieren sich für private Zusatzversicherungen. Deshalb legen wir in diesem Jahr einen besonderen Fokus auf unseren stationären Tarif, unser Krankentagegeld sowie unser Pflegetagegeld.
Was bieten Sie denn den gesetzlich Versicherten konkret?
Bahr: Deutlich mehr als die gesetzliche Krankenkasse. Beispielsweise ermöglicht unser stationärer Tarif im Krankenhaus die freie Arztwahl, einschließlich Behandlung durch den Chefarzt, sowie die Unterbringung im Einzelzimmer. Zudem bieten wir die Möglichkeit, das Krankenhaus frei zu wählen – auch im Ausland, falls eine Behandlung dort notwendig sein sollte.
Warum sollte ein Makler gerade Ihre Produkte verkaufen?
Bahr: Weil unsere Leistungen stark und transparent sind. Aber noch viel wichtiger ist, dass wir im Leistungsfall schnell und zuverlässig reagieren. Makler können sich darauf verlassen, dass ihre Kunden bei uns gut aufgehoben sind – mit erstklassigem Service und hoher Beratungsqualität.
Wie haben Sie Ihren Maklervertrieb aufgestellt, um das zu gewährleisten?
Bahr: Seit Oktober letzten Jahres haben wir eine neue Struktur eingeführt und den Maklervertrieb in Nord und Süd unterteilt. Jede Region hat eine eigene Leitung, und innerhalb dieser Strukturen gibt es Teams aus Key-Account-Managern, die sich vor allem um Pools und Vertriebsgesellschaften kümmern. Zusätzlich haben wir zahlreiche Maklerbetreuer, die direkt vor Ort tätig sind. Falls Makler spezielle Fragen haben oder Unterstützung benötigen – sei es zu einem bestimmten Produkt oder für ein Webinar – stehen zudem unsere Spezialisten in der Kranken- und Kompositversicherung zur Verfügung.
Sie haben auch die Sachversicherung erwähnt. Welche Highlights gibt es dort?
Bahr: Dort haben uns auf gewerbliche Versicherungen spezialisiert. Schwerpunkte liegen im Bauhandwerk und bei Medizinern.
Warum gerade Bauhandwerk?
Bahr: Historisch betrachtet sind wir als Krankenversicherer gestartet und erst vor gut 20 Jahren in die Kompositversicherung eingestiegen. Aber man muss sich spezialisieren und realistische Schwerpunkte setzen. Das Bauhandwerk ist eine große und interessante Branche mit spezifischen Anforderungen. Wir haben uns intensiv mit den Bedürfnissen dieser Zielgruppe beschäftigt und stehen im engen Austausch mit Handwerkern, um unsere Produkte entsprechend weiterzuentwickeln.
Das ganze Interview aus unserer Reihe „Lass mal reden“ können Sie hier sich hier als Video anschauen.
„Wie bleibt der Maklervertrieb in einem dynamischen Markt erfolgreich?“ von Pfefferminzia auf Vimeo.

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