- Von Lorenz Klein
- 17.04.2020 um 12:52
Immerhin gut jeder vierte Erwachsende in Deutschland (23 Prozent) galt 2018 als Raucher, wie das Portal Rauchfrei-Info auf Basis der „Epidemiologischen Suchtsurvey“ meldet. Darauf weist wiederum das Assekuranz-Softwarehaus Inveda.net aus Leipzig hin. Dort hat man jetzt näher untersucht, wie sich der Raucher-Status auf den zu zahlenden Beitrag in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) auswirkt.
Die Grundannahmen der Tester
Um das herauszufinden, haben die Inveda-Experten zunächst zwei Vergleichspersonen herangezogen, welche die gleichen Grundanforderungen an eine Berufsunfähigkeitsversicherung stellen. Heißt im Klartext: Die Police soll bei beiden eine BU-Rente von 1.600 Euro, eine AU-(Arbeitsunfähigkeits)-Klausel, eine jährliche Rentensteigerung von mindestens 2 Prozent sowie eine Versicherungsdauer bis zum Alter von 67 Jahren enthalten.
Beide Vergleichspersonen sind 40 Jahre alt, arbeiten jeweils als Bürokaufmann/frau und haben ein jährliches Nettoeinkommen von 22.000 Euro. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die eine Person Raucher und die andere Person Nichtraucher ist.
Zur Berechnung nutzte Inveda das hauseigene Software-Tool IMA (Inveda Makler Assistent), das von Versicherungsmaklern auch zur Unterstützung der Bestandsverwaltung, Risikoanalyse und Kundenberatung eingesetzt wird.
Für den Vergleich wurden 36 BU-Tarife von 17 Versicherungsgesellschaften herangezogen, welche Kostenunterschiede zwischen Rauchern und Nichtrauchern aufweisen. So dann habe man jeweils die fünf günstigsten Versicherungen ausgewählt, welche für beide Vergleichspersonen verfügbar seien, erklären die Analysten.
Zudem habe man bei der Auswahl der günstigsten Versicherungen darauf geachtet, dass keine der ausgewählten Versicherungen eine sogenannte Starter-BU ist. Damit sollte sichergestellt werden, dass die Nettobeiträge der Versicherungsprodukte miteinander vergleichbar sind.
Folgende Versicherungen wurden sodann nach dieser Prämisse für den Vergleich ausgewählt:
- Dialog SBU-Professional
- Basler BPL
- Interrisk SBU XL
- Canada Life BU
- Axa BU SBV
So lautet das Fazit:
„Unser Vergleich zeigt, dass es große Unterschiede bei den Beiträgen zwischen Rauchern und Nichtrauchern gibt. Teilweise müssen Raucher dabei deutlich mehr als Nichtraucher zahlen“, teilen die Tester mit.
Zugleich gilt aber, dass die Kostenunterschiede zwischen Rauchern und Nichtraucher nicht bei jeder Gesellschaft stark ausgeprägt sind. Während zwei der ausgewählten Versicherungen keine preislichen Veränderungen aufweisen konnten, hätten zwei Versicherungen Kostenunterschiede von fast 20 Prozent gezeigt, so die Erkenntnis.
„Während die Berufsunfähigkeitsversicherungen der Interrisk und Axa das Risiko Raucher nicht berücksichtigen, zahlt bei der Berufsunfähigkeitsversicherung der Dialog der Raucher 8,1 Prozent mehr (8,16 Euro pro Monat)“, konstatieren die Analysten.
Die größten Beitragsunterschiede für Raucher und Nichtraucher seien demzufolge bei der Basler und der Canada Life zu verzeichnen. Hier zahlten Raucher, bei der Basler 17,7 Prozent (18,42 Euro pro Monat) und bei der Canada Life sogar 18,6 Prozent (21,28 Euro pro Monat) mehr als Nichtraucher.
„Für die Berufsunfähigkeitsversicherung der Canada Life wurden sogar Kostenunterschiede von 255,36 Euro im Jahr aufgezeigt“, teilt Inveda mit. „Es gibt in unserem Vergleich allerdings auch Versicherungen, bei denen keine Kostenunterschiede für Raucher bestehen“, so das Resümee der Tester.
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