- Von Barbara Bocks
- 05.11.2024 um 16:15
Auch bei der Frage, welche Berufe oder Gruppen besonders gefährdet sind, berufsunfähig zu werden, kommt es zu deutlichen Abweichungen vom reellen Risiko.
- 65 Prozent glauben, dass Menschen in Berufen mit körperlichen Tätigkeiten im Handwerk oder in Pflegeberufen häufiger berufsunfähig werden.
- Bei kaufmännischen und akademischen Bürotätigkeiten glauben das nur 10 Prozent. 53 Prozent der Befragten halten eine Berufsunfähigkeit dort für vergleichsweise selten.
- Für technische Tätigkeiten wie Mechatroniker liegt die Einschätzung der Befragten eher im mittleren Bereich. 31 Prozent der Studienteilnehmer glauben, dass eine BU bei diesen Tätigkeiten vergleichsweise häufig auftritt.
- 56 Prozent beziehungsweise 65 Prozent der Befragten denken, dass während einer Ausbildung (56 Prozent) und eines Studium (65 Prozent) eine Berufsunfähigkeit vergleichsweise selten vorkommt.
Risiko für Berufsunfähigkeit ist unabhängig vom Beruf
Das BU-Risiko sollten Versicherte aus Sicht von Holzer unabhängig vom ausgeübten Beruf beziehungsweise von Ausbildung oder Studium betrachten. „Zwar weisen die Befragten körperlich anstrengenden Berufstätigkeiten zu Recht ein hohes Risiko einer Berufsunfähigkeit auf“, warnt Holzer.
Aber auch ein vermeintlich gefahrloser Bürojob in akademischen Berufen schütze nicht vor Berufsunfähigkeit, wie die Zahlen steigender psychischer Erkrankungen in dieser Gruppe belegen. „Auch bei Schülern, Auszubildenden und Studierenden haben seit der Corona-Pandemie psychische Erkrankungen stark zugenommen“, so Holzer weiter.
Viele haben bereits früh eine BU abgeschlossen
Die Befragten, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben, wurden zudem gefragt, in welchem Alter sie das getan haben.
- Dabei gaben insgesamt rund zwei Drittel der Befragten (66 Prozent) an, ihre BU bereits in jungen Jahren abgeschlossen zu haben (34 Prozent der Befragten im Alter von 18 bis 24 Jahren, weitere 32 Prozent zwischen 25 und 29 Jahren).
- So hat sich das andere knappe Drittel erst in den Lebensjahren zwischen 30 und 40 Jahren oder nach dem 40. Lebensjahr für eine Berufsunfähigkeitsversicherung entschieden (18 Prozent zwischen 30 und 34 Jahren; 9 Prozent mit 35 bis 39 Jahren, mit 40 oder später 4 Prozent).
„Eine späte Absicherung ist besser als keine“, meint Holzer. Aber nicht nur die Prämien sind dann bereits höher. Auch das Risiko, tatsächlich berufsunfähig zu werden, steige mit den Jahren an.
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