Noch immer sorgen zu wenig Arbeitnehmer über ein bAV für das Alter vor. © Pixabay
  • Von Achim Nixdorf
  • 25.01.2021 um 18:56
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:25 Min

Die betriebliche Altersversorgung (bAV) bleibt unter ihren Möglichkeiten und lässt ihr Potenzial weiterhin ungenutzt. Zu diesem ernüchternden Fazit kommt eine aktuelle Deloitte-Studie zur Lage der bAV. Arbeitgeber würden ihrer soziale Verantwortung nicht gerecht.

Seit 2017 untersucht das Beratungsunternehmen Deloitte regelmäßig die Einstellung sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer zum Thema betriebliche Altersversorgung (bAV). In diesen vier Jahren sind kaum Veränderungen oder stabile Trends festzustellen. Im Gegenteil: Die vierte, jetzt erschienene Auflage der Studie zeigt, dass die bAV noch immer hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt und Veränderungen nur in kleinen Schritten erfolgen. Für die Studie wurden 2.000 Arbeitnehmer befragt.

Die Verbreitung arbeitgeberfinanzierter Altersversorgung ist demnach seit 2017 von 40 auf 35 Prozent gesunken. Auch der Anteil der Arbeitnehmer, die eine Entgeltumwandlung betreiben, stagniert bei etwa einem Viertel. „In den vergangenen vier Jahren gab es damit de facto keine Verbesserung beim Verbreitungsgrad der betrieblichen Altersversorgung“, resümieren die Deloitte-Analysten.

Für 38 Prozent der Studienteilnehmer liegt es vor allem an den fehlenden Angeboten der Arbeitgeber, warum sie noch nicht einmal die Entgeltumwandlung für sich nutzen. 20 Prozent der Befragten nannten finanzielle Gründe. Mehr als die Hälfte fühlt sich außerdem nicht ausreichend informiert.

Generell sind der Studie zufolge 41 Prozent der Arbeitnehmer dazu bereit, zugunsten einer betrieblichen Altersversorgung auf eine Gehaltserhöhung zu verzichten. 2019 lag dieser Wert allerdings noch bei 51 Prozent. Offenbar hat hier die Corona-Krise zu einer Verschiebung des Fokus geführt. So hat sich auch der Anteil derjenigen, die bei einem Arbeitgeber-Wechsel auf eine betriebliche Altersversorgung achten würden und dies als sehr wichtig einstufen, merklich verringert. Und das, obwohl gleichzeitig 38 Prozent der Befragten Einbußen in ihrer Altersversorgung aufgrund der Pandemie befürchten.

Arbeitgeber müssen mehr Engagement zeigen

Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse fordert das Beratungsunternehmen Deloitte mehr Engagement von den Unternehmen. Immer noch böten viele Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern schlicht keine Möglichkeiten zur Entgeltumwandlung an – und die Arbeitnehmer wüssten nicht, dass sie dies einfordern könnten oder machten von dem Wissen keinen Gebrauch. Auch die Kommunikation und Information zur betrieblichen Altersversorgung seien nach wie vor unbefriedigend.

„Bislang kann die betriebliche Altersversorgung die Hoffnung auf eine starke zweite Säule im Alterseinkommen nicht auf breiter Front bestätigen“, so die bAV-Experten von Deloitte. „Aus dem Betriebsrentenstärkungsgesetz und dem seit 2019 geltenden arbeitgeberfinanzierten Pflichtzuschuss für neue, versicherungsförmige Entgeltumwandlungsangebote ist noch keine merkliche Stärkung der bAV entstanden.“

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Achim Nixdorf

Achim Nixdorf war von April 2019 bis Mai 2024 Content- und Projekt-Manager bei Pfefferminzia. Davor arbeitete er als Tageszeitungs- und Zeitschriftenredakteur mit dem Fokus auf Verbraucher- und Ratgeberthemen.

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