Versicherungsmakler Gerd Kemnitz. © Privat
  • Von Redaktion
  • 20.05.2020 um 12:12
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Für viele Menschen, die eine Berufsunfähigkeitsversicherung dringend bräuchten, ist der Schutz zu teuer. Bevor man diesen Kunden eine Erwerbsunfähigkeits oder Grundfähigkeitsversicherung anbietet, sollte man versuchen, die BU bezahlbarer zu gestalten, findet Versicherungsmakler Gerd Kemnitz. Wie das gelingen kann, erklärt er hier.

Vielen Berufstätigen erscheint eine Berufsunfähigkeitsversicherung sehr teuer. Wenn man den Kommentaren in geschlossenen Facebook-Gruppen vertrauen kann, empfehlen dann einige Vermittler lieber gleich eine Erwerbsunfähigkeits- oder Grundfähigkeitsversicherung.

Sie scheuen sich, die Vorteile einer umfassenden Berufsunfähigkeitsversicherung aufzuzeigen. Denn danach würde es viel schwieriger werden, den Interessenten für eine sogenannte „preiswertere Alternative“ mit geringerem Versicherungsschutz zu begeistern.

Aber wollen wir wirklich nach dem Motto „Die Dummheit meines Mandanten ist der billigste Rohstoff, aus dem ich Kapital (eine Provision beziehungsweise Courtage) schlagen kann“ arbeiten? Sicherlich nicht! Deshalb dürfen wir den umfassendsten Versicherungsschutz nicht verschweigen – auch wenn wir glauben, dass dieser ihm zu teuer ist. Letztlich muss der Kunde entscheiden, wie viel Geld er für welchen Schutz ausgeben will. Aber für diese Entscheidung benötigt er umfassende Informationen.

Und im Gegensatz zu einem Versicherungsvertreter haben wir Versicherungsmakler viel bessere Möglichkeiten, die Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung zu optimieren.

Erhebliche Preisunterschiede

Denn die Angebote der BU-Versicherer unterscheiden sich erheblich, da die Gesellschaften die Gesundheits-, Berufs- oder Freizeitrisiken teilweise sehr unterschiedlich bewerten. So liegen derzeit (Stand 01.05.2020) die monatlichen Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung mit 1.000 Euro bis zum 65. Lebensjahr für einen heute 25-jährigen, gesunden Fliesenleger je nach Versicherer zwischen 97 Euro (Alte Leipziger) und 237 Euro (Debeka).

Eine weitere Stellschraube: Die BU-Versicherer nutzen zur Beitragskalkulation ein recht starres System. Anhand Ihrer Berufsbezeichnung und ein paar weiterer Angaben (wie Ausbildung, Büro- und Reisetätigkeit sowie Personalverantwortung) erfolgt eine Einstufung in eine Berufs- beziehungsweise Risikogruppe. Aber dabei haben viele Versicherer offenbar schon selbst die Übersicht verloren. So gibt es nicht selten synonyme Berufsbezeichnungen, die in unterschiedliche Gruppen eingestuft werden. Dadurch berechnen sich dann auch sehr unterschiedliche Beiträge.

Maschinenschlosser versus Industriemechaniker

Die Dialog Lebensversicherungs zum Beispiel berechnet für einen 30-jährigen Maschinenschlosser mit 1.500 Euro BU-Rente bis zum 67. Lebensjahr einen monatlichen Zahlbeitrag in Höhe von 228 Euro – für einen 30-jährigen Industriemechaniker jedoch nur 91 Euro. Ein guter Versicherungsmakler wird dem Versicherer eine Tätigkeitsbeschreibung mit Hinweis auf diese Diskrepanz einreichen und mit großer Wahrscheinlichkeit die bessere Einstufung erreichen.

Weitere Möglichkeiten, den BU-Schutz bezahlbar zu machen, habe ich in meinem neuen Blogbeitrag zusammengetragen.

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