- Von Karen Schmidt
- 09.04.2025 um 14:31
Um die psychische Gesundheit der Bundesbürger scheint es nicht allzu gut bestellt sein. So geben 34 Prozent der Deutschen an, psychische Probleme zu haben. Sie leiden aktuell also unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen. Das sind 3 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (31 Prozent).
Zu diesem Ergebnis kommt der fünfte Axa Mental Health Report, für den das Meinungsforschungsinstitut Ipsos 2.000 Personen ab 18 in Deutschland und 15 weiteren Ländern befragte.

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Gerade die jungen Menschen von 18 bis 24 Jahren geben besonders häufig an, derzeit unter einer mentalen Erkrankung zu leiden (54 Prozent). Im vergangenen Jahr lag dieser Wert bei den jungen Erwachsenen noch bei 41 Prozent. Die am wenigsten von psychischen Erkrankungen betroffene Altersgruppe sind die 65- bis 75-Jährigen. Hier sind es 15 Prozent, die nach eigenen Angaben aktuell psychische Probleme haben.
Nur 40 Prozent der Bürger schauen optimistisch in die Zukunft (2024: 42 Prozent). 45 Prozent sagen, die Ungewissheit in Bezug auf die Zukunft schlage auf die eigene mentale Gesundheit negativ durch.
Außerdem belastet Folgendes die Deutschen:
- finanzielle Sorgen und Angst vor Arbeitsplatzverlust (41 Prozent),
- soziale und politische Unruhen (39 Prozent),
- negative Nachrichten in den Medien (38 Prozent) und
- Einsamkeit und soziale Isolation (33 Prozent).
Die Mehrheit der Befragten hat ihre mentale Erkrankung durch einen Psychiater, Psychologen oder Allgemeinarzt diagnostiziert bekommen (71 Prozent). Die Zahl der Menschen, die sich selbst diagnostiziert hat, liegt bei 15 Prozent.
Gleichzeitig gibt die Mehrheit der aktuell betroffenen Bundesbürger an, dass ihre psychische Erkrankung professionell behandelt wird (53 Prozent). Im vergangenen Jahr lag dieser Wert noch bei 51 Prozent. Die Zahl derjenigen, die ihre mentalen Probleme überhaupt nicht behandeln lassen (20 Prozent, 2024: 24 Prozent). Knapp ein Viertel (23 Prozent) sagt, dass sie die Erkrankung selbst behandeln.
„Mit dem Axa Mental Health Report möchten wir dem Thema seit mittlerweile fünf Jahren mehr Sichtbarkeit verschaffen und damit unseren Beitrag zur Enttabuisierung leisten“, sagt Karsten Dietrich, Vorstand Personenversicherung von Axa Deutschland. „Es freut mich daher besonders, dass die Zahl derjenigen, die sich professionell behandeln lassen, immerhin leicht gestiegen ist. Als Versicherer können wir Betroffene nur dazu ermutigen, denn professionelle Hilfe wirkt.“
Die Mehrheit der Menschen, die sich bereits erfolgreich von einer psychischen Erkrankung erholt hat, sagt, dass sie professionelle Hilfe in Anspruch genommen hat, um wieder vollständig gesund zu werden (57 Prozent). Nur 6 Prozent der Menschen, die bereits eine mentale Erkrankung durchlebt haben und heute wieder gesund sind, geben an, dass sie sich nach einiger Zeit von selbst erholt haben.

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