Fabian von Löbbecke ist Vorstandsvorsitzender der Talanx Pensionsmanagement AG und verantwortlich für betriebliche Altersversorgung bei der HDI Lebensversicherung AG. © HDI
  • Von Lorenz Klein
  • 23.04.2018 um 15:38
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„Allein der 15-prozentige Arbeitgeberzuschuss macht die bAV künftig in allen Fällen lohnender als private Vorsorge“, sagt Fabian von Löbbecke. Der Chef der Talanx Pensionsmanagement, zugleich verantwortlich für betriebliche Altersversorgung (bAV) bei HDI, spricht über die vertrieblichen Chancen, die das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) Vermittlern bietet und erklärt deren künftige Rolle als „Lotse für Arbeitgeber“.

Auch die Arbeitgeber wären bereit, sich finanziell zu beteiligen, heißt es in der Aon-Hewitt-Studie…

Für Arbeitgeber wird es meiner Ansicht nach in Zukunft noch wichtiger, die bAV ihrer Mitarbeiter finanziell zu bezuschussen. Wie schon erwähnt, ist bAV aus Unternehmenssicht immer auch ein personalpolitisches Instrument. Viele Experten gehen davon aus, dass sich der Fachkräftemangel in den kommenden Jahren weiter verschärft. Arbeitgeber werden sich also bemühen müssen, für Mitarbeiter attraktiv zu sein. Ein Zuschuss zur Betriebsrente gehört dazu. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass hier ein Nachahmungseffekt einsetzt, der dazu führt, dass Recruiting ohne Arbeitgeberzuschuss irgendwann nicht mehr funktioniert.

Sie sehen: Alle Fakten sprechen für die Betriebsrente. Sie sehen aber auch, dass diese Fakten vielschichtig und komplex sind. Deshalb führt an qualifizierter Beratung kein Weg vorbei, wenn das BRSG ein Erfolg werden soll. Anders formuliert: Das BRSG ist kein Selbstläufer.

Sie erwähnten eine Studie, in der sie gemeinsam mit dem Wissenschaftler und bAV-Experten Thomas Dommermuth sowie Ihrem Kollegen Marco Westermann untersucht haben, ob bAV sich lohnt. Welche Antwort können Sie uns geben?

Es kommt darauf an. Unsere wichtigste Erkenntnis lautet: Pauschalaussagen über die Effizienz der bAV sind nicht möglich. Ob sie sich lohnt, hängt immer von den Gegebenheiten des Einzelfalls ab. Dabei fließen Faktoren wie Einkommen, Steuerklasse und Höhe der letztendlichen Betriebsrente ein. Wir haben unsere Ergebnisse in Fallgruppen eingeteilt. Dabei zeigte sich: Schon heute ist bAV in vielen Konstellationen effizienter als private Vorsorge, zum Beispiel bei kleinen Betriebsrenten, in Steuerklasse I oder für Menschen, die im Rentenalter privat krankenversichert bleiben. In allen anderen Fällen wird, wie schon erwähnt, der 15-prozentige Arbeitgeberzuschuss die bAV in die Vorteilszone hebeln.

Im Juni jährt sich das HDI bAV Expertenforum in Köln zum elften Mal. Sie haben die Veranstaltung bereits viele Male als Gastgeber begleitet. Worauf freuen Sie sich in diesem Jahr besonders und mit welchen Erwartungen schauen Sie auf den 13. Juni?

Am meisten freue ich mich auf den persönlichen Austausch mit bAV-affinen Vermittlern. Niemand weiß besser als sie, was Arbeitgeber und Arbeitnehmer in Sachen Betriebsrente, BRSG und Sozialpartnermodell bewegt. Natürlich lassen wir ihr Feedback in die Weiterentwicklung unserer Produkte und Konzepte einfließen. Thematisch wird das BRSG den Schwerpunkt bilden. Ich bin gespannt auf hochkarätige Experten aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik, die einige Spezialaspekte beleuchten werden, zum Beispiel zu steuer- und arbeitsrechtlichen Auswirkungen des Gesetzes. Wie immer, ist alles so aufbereitet, dass es hohen Nutzwert für die teilnehmenden Vermittler bietet.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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