- Von Redaktion
- 15.12.2016 um 11:19
Seit zwei Jahren Burnout-Patientin
Auch Sascha Wanke, Abteilungsleiter Personenschaden-Management bei Swiss Life Deutschland, erinnert sich an eine Kundin, die im Büro arbeitete und wegen Dauerstress ein Burnout-Syndrom entwickelte. „Da sich dieses in aller Regel schleichend entwickelt, werden die Symptome zunächst ignoriert. Erst nach einem völligen Zusammenbruch – die Frau konnte morgens das Bett nicht mehr verlassen, konnte sich nicht mehr artikulieren – wurde die Diagnose Burnout-Syndrom gestellt.“
Seitdem ist die Frau in psychologischer und psychiatrischer Behandlung und hat bereits mehrere Krankenhausaufenthalte hinter sich, berichtet Wanke. Die Symptomatik bessere sich langsam, allerdings sei die Versicherte bereits seit zwei Jahren nicht mehr in der Lage, ihren Beruf auszuüben.
Vor allem Akademiker leiden unter Burnout
Maximilian Buddecke, Leiter Maklervertrieb der Bayerischen, führte vor Kurzem ein Gespräch mit Fritjof Nelting, dem Geschäftsführer der Privatklinik „Gezeiten Haus“, die sich unter anderem auf das Thema Burnout spezialisiert hat. „Die meisten Patienten der Klinik haben einen akademischen Hintergrund“, sagt er. Das schließe zwar nicht aus, dass auch Menschen mit handwerklichen Berufen psychische Probleme haben. „Jedoch ist dies auf jeden Fall ein Indiz dafür, dass eben gerade solche Kundengruppen auch betroffen sind.“
Die Fälle zeigen also: Einen Schreibtischtäter kann eine Berufsunfähigkeit genauso treffen wie einen Dachdecker. Das Risiko ist zwar geringer, was sich auch im Preis für die Police zeigt, aber es ist da. Wie können Makler ihren Kunden also den Irrglauben nehmen, dass sie immer werden arbeiten können?
„Einfach mal fragen, ob der Kunde zu 100 Prozent ausschließen kann, an Krebs oder einer anderen schweren Krankheit zu erkranken“, sagt Versicherungsmakler und Biometrie-Experte Philip Wenzel. „Das hilft dann doch dem einen oder anderen beim Denken. Zur Not das Ganze noch anhand von Beispielen plastisch darstellen.“
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