- Von Andreas Harms
- 13.04.2022 um 12:04
Grundlage für eine entsprechende Analyse sind drei Musterkunden für eine BU: ein Banker, ein Maschinenbau-Ingenieur und ein Tischler. Im Vergleich zu 2015 stiegen die Brutto-Prämien lediglich so:
- Beim Bankkaufmann um 12,9 Prozent auf 121,94 Euro
- Beim Tischler um 4,1 Prozent auf 238,25 Euro
Für den Ingenieur fielen sie hingegen sogar – obwohl der Rechnungszins in der Zeit mehrfach sank – um 4,6 Prozent auf 98,57 Euro. Entsprechend skeptisch zeigt sich Franke-und-Bornberg-Geschäftsführer Michael Franke:
Bei den günstigen Berufsgruppen wird weiterhin verstärkt selektiert, um immer noch ein bisschen billiger zu sein als der Wettbewerb. Ob diese Rechnung langfristig aufgehen kann, ist fraglich. Sind doch gerade diese Berufe von dem Anstieg psychischer Gesundheitsprobleme betroffen.“
Sorgenkind Brutto-Netto-Spread
Ein Indikator ist für die Analysten die Spanne zwischen Brutto- und Nettobeiträgen. Wobei ersterer den tatsächlichen Preis für den Versicherungsschutz bedeutet. Der Nettobeitrag hingegen weist das aus, was der Kunde zahlt. Gutgeschriebene Sofortüberschüsse machen es möglich. Nur: Wenn die Spanne besonders groß ist, kann der Anbieter die tatsächlich gezahlte Prämie besonders stark steigen lassen. Nämlich indem er den Überschuss kürzt. Ein Umstand, der die Franke-und-Bornberg-Analysten nachdenklich stimmt. Im Durchschnitt beträgt der Brutto-Netto-Spread am Markt rund 30 Prozent (2016 lag er noch bei 36 Prozent). Einige Anbieter zeigt die folgende Grafik. Das gibt einigen Spielraum für steigende Prämien.
Doch die lassen wohl noch auf sich warten, wie der Map-Report nahelegt. Denn es heißt: „Insofern wäre davon auszugehen, dass sich der Preiswettbewerb in der derzeitigen Form nicht weiterentwickelt und die Gesellschaften verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen. Davon ist bisher jedoch nichts zu spüren.“
Mal sehen, ob und wann die Gesellschaften umsteuern. Den kompletten Map-Report können Sie übrigens hier bestellen (kostenpflichtig).
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