- Von Lorenz Klein
- 27.02.2019 um 14:25
„Wenn Journalisten für einen Beitrag in WDR Markt zu einem abgelehnten BU-Fall recherchieren, hier anrufen und die ehrliche Antwort (ca. 2/3 Anerkennungen, bei uns 90 Prozent) nicht wahrhaben wollen, ist das Urteil wohl schon gefällt #wasnichtinsweltbildpasstdarfnichtsein“, schreibt ein sichtlich enttäuschter Matthias Helberg am 12. Februar auf seiner Facebook-Seite.
Doch in einem späteren Post des Maklers glimmt ein Fünkchen Hoffnung auf: „Eine andere Redakteurin des WDR hat sich hier gemeldet und sich den Gesprächsverlauf schildern lassen. Das Gespräch war sachlich & freundlich und man bittet darum, den TV-Beitrag erstmal abzuwarten. Wir sind nun gespannt, ob es auch ein sachlicher TV-Beitrag wird…? Das wäre sicherlich nicht nur für das Thema BU gut, sondern auch für den WDR“, fährt Helberg fort.
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Ist der vorsichtige Optimismus des Maklers berechtigt? Hm, schwer zu sagen, denn offenbar ist der Beitrag noch nicht fertig worden. Auch in der Vorschau zur nächsten Ausgabe von „WDR Markt“ am Mittwoch, 27. Februar, findet sich kein Hinweis auf das Thema.
Schade eigentlich, denn wir bei Pfefferminzia sind wirklich neugierig geworden, was die WDR-Redaktion aus dem Thema machen wird. Andererseits kann es ja nicht verkehrt sein, sich die nötige Zeit für die Recherche zu nehmen. Alternative: Stöbern wir doch einfach mal in der Online-Mediathek des WDR, um zu sehen, wie es um die jüngste Berichterstattung zur BU bestellt ist. Vielleicht lässt sich ja dadurch erahnen, wo die Reise hingehen könnte?
„Ich hab zwar keine Kraft mehr, aber ich kämpfe bis zum letzten Tag“
Gesagt, getan. Treffer: Vor fast einem halben Jahr, genauer gesagt am 24. September 2018, haben die Kollegen von „WDR Servicezeit“ einen ausführlichen Beitrag zur Berufsunfähigkeitsversicherung ausgestrahlt. Auch in diesem Fall wird der Film mit dem Porträt eines Menschen eröffnet, dessen BU-Antrag abgelehnt wurde. „Ich stand eines Morgens auf dem Parkplatz und konnte nicht mehr in die Firma gehen“, schildert der Großhandelskaufmann Christian Jedlitzky seine persönliche Leidensgeschichte, die von starken Depressionen geprägt ist. Er bekommt eine staatliche Erwerbsunfähigkeitsversicherung zugesprochen. Da die Hürden hierfür sehr hoch liegen, nahm er an, dass auch die BU-Beantragung bei der Nürnberger „reine Formsache“ wäre. Doch da täuscht er sich. Der Fall wandert vor Gericht. „Ich hab zwar keine Kraft mehr, aber ich kämpfe bis zum letzten Tag“, wird Jedlitzky am Ende des Beitrags sagen.
Nun dürfte aus Sicht erfahrener (und vor allem bloggender) BU-Makler wie Helberg nichts dagegen sprechen, auf ein Einzelschicksal aufmerksam zu machen, um das „trockene Thema Versicherung“ greifbar zu machen. So funktioniert Fernsehen eben, alles gut. Entscheidend ist, wie der einzelne Fall in den Gesamtzusammenhang eingebettet wird. Also: Steht der Fall des Großhandelskaufmanns sinnbildlich für die Situation der BU-Versicherten in Deutschland?
Also weitergeschaut: „So ein Schritt ist längst nichts ungewöhnliches mehr“, hört man den Reporter sagen. Er meint damit, dass sich Jedlitzky einen Anwalt nimmt, um die herumzickende Versicherung zu verklagen. „In seinem Kanzleialltag gewinnt Christian Kotz schon seit Jahren den Eindruck, dass die Zahlungsmoral der Versicherer erheblich gesunken ist – zum Nachteil der Kunden“, fährt der WDR-Mann fort. Und nun kommt der Anwalt Jedlitzkys selbst zu Wort: „Mittlerweile kann man sagen: In sieben von zehn Fällen zahlen die Versicherer nicht sofort.“ Man müsse klagen oder weitere Gutachten einholen und sich auf einen langwierigen Prozess einstellen, so Kotz.
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