- Von Juliana Demski
- 26.04.2017 um 11:01
Viele Menschen sind aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, ihren Beruf bis zum Rentenalter durchzuhalten – trotzdem sichert die Mehrheit der Menschen dieses Risiko nicht privat über eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ab. Neben finanziellen Gründen tragen auch Vorbehalte gegen einen BU-Schutz dazu bei. Zu diesem Schluss kommt zumindest der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) – und hat drei der aus seiner Sicht größten Irrtümer aufgelistet:
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Irrtum 1: „Mich trifft es schon nicht.“
So oder ähnlich denken meist junge, gesunde Menschen. Aber: Jeder vierte Deutsche muss im Laufe seiner Arbeitskarriere einmal seine Erwerbstätigkeit einschränken oder ganz aufgeben – das zeigen Zahlen der Deutschen Rentenversicherung auf die der GDV verweist. Wer darauf nicht vorbereitet ist, sitzt ganz schön in der Klemme: Denn einerseits fällt das Einkommen weg und zugleich müssen womöglich Umbauarbeiten am Eigenheim finanziert werden. Der Staat selbst sieht mit der Erwerbsminderungsrente nur noch eine geringe Absicherung vor.
Irrtum 2: „Eine BU-Police ist schwer zu kriegen.“
Analysen des GDV zeigen das Gegenteil: Auf 94 Prozent aller Anträge folgt ein Versicherungsangebot vom Anbieter. Gleichwohl weist der Verband darauf hin, dass sich Arbeitnehmer so früh wie möglich versichern lassen sollten. Denn eine gute Risikoprüfung führe nicht nur zu niedrigeren Beiträgen, sie sorge auch dafür, dass die Chancen einer Ablehnung sinken. Außerdem sollte alle Gesundheitsangaben wahrheitsgetreu beantwortet werden, heißt es seitens des Verbandes. Denn genehmigt heißt nicht, dass Schwindeleien über den eigenen Gesundheitszustand zum Beispiel im Rahmen des Prüfverfahrens aufgedeckt werden.
Irrtum 3: „Im Leistungsfall kommen Probleme mit dem Versicherer.“
Über BU-Policen gingen 2015 rund 400 Beschwerden beim Versicherungsombudsmann ein – ein niedriger Wert im Vergleich zu anderen Versicherungen, wie der GDV erklärt. Nur bei knapp 6 Prozent aller Leistungsanträge beauftragten demnach die Versicherer im Jahr 2015 einen Gutachter. Und auch hier kam es schlussendlich bei 60 Prozent zu Leistungsfällen. Insgesamt zahlten die Versicherer zudem von Jahr zu Jahr mehr Geld an ihre Versicherten. 2016 waren es rund 3,6 Milliarden Euro, das sind fast 160 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
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