Reetdachdecker bei der Arbeit. © dpa/picture alliance
  • Von Redaktion
  • 10.02.2016 um 19:20
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Vor kurzem sorgten Verbraucherschützer und Gewerkschaften mit ihren Aussagen für Wirbel, eine BU sei für viele nicht bezahlbar, der private Versicherungsmarkt habe versagt und der Staat müsse die Sache wieder selbst in die Hand nehmen. Wir haben Versicherer zu ihrer Meinung zu diesen Aussagen und Forderungen gefragt. Hier gibt es die Ergebnisse.

Nur jeder Fünfte mit einer BU

Die Allianz antwortet auf ähnliche Weise: „Die Notwendigkeit einer angemessenen Absicherung des Berufs- und Erwerbseinkommens ist unbestritten und auch von Verbraucherschützen immer wieder gefordert. Allerdings können oder wollen sich viele eine Berufsunfähigkeitsversicherung nicht leisten. Nur etwa jeder Fünfte hat bislang das BU-Risiko abgesichert. Insbesondere für risikoträchtigere Berufsgruppen fehlte bislang eine attraktive Alternative bei dauerhafter Einschränkung von körperlichen und/oder geistigen Fähigkeiten sowie bei schwerer Erkrankung.“

Auch der Marktführer verweist dann auf seine Police, speziell für körperlich Tätige: „Vor diesem Hintergrund hat Allianz Leben besonders für die risikoträchtigen Berufsgruppen seit Mitte 2011 mit der Körperschutzpolice ein Produkt zur Einkommenssicherung auf den Markt gebracht, das vor allem für Menschen gedacht ist, die hauptsächlich körperlich tätig sind und die weniger einen ganz speziellen Beruf als vielmehr den Broterwerb als solchen versichert haben möchten.“ Diese Absicherung koste rund 40 Prozent des Beitrags einer BU-Absicherung und sei damit für die Berufsgruppen C und D eine interessante Alternative.

Berufsgruppendifferenzierung beschleunigt der Prozess

„In den vergangenen Jahren hat der Preis- und Bedingungs-Wettbewerb im Markt für BU-Versicherungen zugenommen. Wo früher viele Berufe zusammengefasst wurden und es so zu einem Risiko- und Beitragsausgleich kam, werden heute die Berufsunfähigkeitsrisiken individuell kalkuliert. In der Folge hat sich die Zahl der Berufsgruppen, anhand derer die Prämien kalkuliert werden, stark erhöht. Akademiker, die vorwiegend im Büro arbeiten, haben hiervon profitiert. Personen, körperlich schwer arbeiten, haben ein höheres BU-Risiko und zahlen eine vergleichsweise höhere Prämie“, erklärt die Alte Leipziger das Problem.

Die höheren Prämien aber als Begründung dafür heranzuziehen, die BU-Versicherung wieder in die gesetzlichen Sozialversicherungssysteme einzugliedern, lässt der Versicherer nicht gelten: „Dabei wird übersehen, dass es gibt Wege gibt, Risikozuschläge oder Ausschlüsse zu vermeiden.“

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