- Von Manila Klafack
- 09.10.2018 um 14:47
Im vergangenen Schuljahr 2017/2018 schieden in Berlin 612 Lehrer wegen Berufs- oder Dienstunfähigkeit aus dem Beruf aus. In den beiden Jahren zuvor waren es noch 423 beziehungsweise 355 Lehrer und 2004/2005 nur halb so viele. Diese Zahlen teilt die Berliner Landesregierung auf eine Anfrage der CDU-Abgeordneten Hildegard Bentele mit.
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Darüber hinaus seien 2017/2018 mit 632 Lehrern nur unwesentlich mehr in den regulären Ruhestand gegangen als in die Berufs- oder Dienstunfähigkeit. Als Grund für das vorzeitige Ausscheiden vermutet Dieter Haase, Vizevorsitzender des Gesamtpersonalrats, eine stärkere Belastung in dem Beruf, wie der Tagesspiegel berichtet. Das sagt auch Arne Schaller, Vorstandsmitglied der Lehrergewerkschaft GEW, gegenüber der Süddeutschen Zeitung (SZ).
Die Aufgaben der Pädagogen seien generell vielfältiger und belastender geworden. In Berlin kämen Herausforderungen, wie gehäuft auftretende soziale Probleme bei Kindern aus schwierigem Elternhaus hinzu. Das führe bei Lehrern zu mehr körperlichem und psychischem Stress – und auch dazu, so Schaller, dass in Berlin viele Lehrer nur in Teilzeit arbeiteten, um nicht kündigen oder ihren Beruf ganz aufgeben zu müssen.
Auch Hamburg verzeichnet viele vorzeitige Abgänge
Die Berliner Situation mit anderen Bundesländern zu vergleichen, sei zwar schwierig, dennoch wagt die SZ einen Versuch: In Bayern haben demnach im Schuljahr 2017/18 mit 400 Lehrern nur 12,5 Prozent die Schule wegen Dienstunfähigkeit verlassen. Zwei Jahre zuvor waren es noch 18 Prozent. In Baden-Württemberg sank laut SZ die Zahl der Abschiede zuletzt auf 7,5 Prozent. Sachsen und Rheinland-Pfalz hätten mit drei Prozent am wenigsten zu vermelden. Hamburg ließe sich noch am ehesten mit Berlin vergleichen – dort waren es 2017/2018 10 Prozent aller Lehrer, die wegen Dienstunfähigkeit die Schule verließen.
Der Berliner Senat sieht in diesen hohen Zahlen wohl keinen Grund zur Besorgnis. Die Quoten der wegen Dienst- oder Berufsunfähigkeit ausscheidenden Lehrer würden schwanken, heißt es. Es gebe keine eindeutige Tendenz. Auch 2013/14 sei die Zahl einmal sehr hoch gewesen.
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