Eine Pflegekraft misst den Blutdruck einer älteren Frau: Gerade im Pflegebereich sind Fachkräfte aktuell knapp. © picture alliance / photothek | Florian Gaertner
  • Von Karen Schmidt
  • 04.05.2022 um 11:48
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Mithilfe einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) können Arbeitgeber ihrer Belegschaft Wertschätzung zeigen. Nur sollte diese dann auch richtig gestaltet sein. Maklerinnen und Makler können hier wertvolle Tipps geben.

„Gerade in Zeiten von Zinstief und reduzierten Garantien ist es dringend geboten, der jüngeren Generation attraktive Angebote zu machen“, sagt Simon Mayer von Aon. Einige Unternehmen würden bereits wertpapiergebundene Zusagen mit guten Renditeaussichten nutzen. „Wer die bAV gezielt für eine gerechtere Altersversorgung nutzt, sichert sich motivierte Arbeitnehmer aller Generationen und damit nachhaltigen Unternehmenserfolg“, so Mayer weiter

Die Nachfrage ist also durchaus da – nur bieten viele Unternehmen oft noch nicht eine bAV an, die richtig sexy ist für die potenziellen neuen Arbeitnehmer. Ein Beispiel: der Arbeitgeberzuschuss. Seit Anfang dieses Jahres hat jeder, der über eine bAV im Rahmen einer Entgeltumwandlung verfügt, ein gesetzlich verankertes Recht auf einen Zuschuss vom Arbeitgeber – unabhängig davon, wann er den Vertrag abgeschlossen hat. „Mit der neuen Regelung verfolgt der Gesetzgeber das Ziel, die bAV weiter zu stärken und die Leistung zu erhöhen“, erklärt Ralf Raube, Bereichsvorstand bAV beim Finanzdienstleister MLP.

15 Prozent Pflichtzuschuss ist zu wenig

Das Problem dabei: Viele Firmen bieten hier nur das geforderte Minimum von 15 Prozent an. „Die bAV kann keine Wertschätzung und keine Zuwendung transportieren, wenn sie seitens des Arbeitgebers fehlt“, erklärte bAV-Expertin Cordula Vis-Paulus jüngst in einem Interview mit Pfefferminzia. „15 Prozent Pflichtzuschuss empfinden Mitarbeiter nicht als Wertschätzung – hier wird es mit dem Abschluss und der Akzeptanz schwierig“, sagt sie. Hier liegt es an den Beraterinnen und Beratern, dem Arbeitgeber klarzumachen, dass er mit einem höheren Zuschuss an Attraktivität bei potenziellen Bewerbern gewinnt – und den knauserigen Wettbewerber ausstechen kann.

Ein weiterer Punkt, in dem sich was tun sollte: Die betriebliche Altersversorgung sollte ein Stück weit digitaler werden. Die große Mehrheit der bAV-Experten äußert aktuell einen steigenden Bedarf an digitalen Lösungen für die Administration der Altersvorsorge. Das hat eine Umfrage der Generali unter 200 bAV-Verantwortlichen aus dem deutschen Mittelstand offenbart. Mehr als drei von vier bAV-Experten nennen mindestens einen digitalen Prozess, den der eigene Betrieb inzwischen nutzt, beziehungsweise benötigt.

Auch bAV-Expertin Vis-Paulus sieht hier Chancen: „Wird die digitale bAV richtig gespielt, kann sie einem guten Berater noch besseren Zugang verschaffen, launigen Chefs eine Möglichkeit sein, überhaupt das Thema anzunehmen, die Chance bieten, aus ausgelutschten Firmenbelegschaften doch noch ein paar Verträge herauszuholen und für Berater mit wenig bAV-Erfahrung, aber willigen bAV-Kunden, eine gewinnbringende Geschichte sein.“

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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