Helmut Hofmeier ist Vorstand Kranken- und Lebensversicherung im Continentale Versicherungsverbund. © Continentale
  • Von Oliver Lepold
  • 15.12.2020 um 15:28
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Die Corona-Pandemie hat die Gesundheit überall stark in den Fokus gerückt – auch im Vertrieb. Helmut Hofmeier, Vorstand Kranken- und Lebensversicherung im Continentale Versicherungsverbund, über den Markt der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) und die Hintergründe zum Start eines neuen bKV-Produktkonzepts.

Welche Merkmale weist der Tarif neben den Wahlmöglichkeiten auf?

Einmal die Möglichkeit der Mitversicherung von Familienangehörigen. Das ist ein vielfach nachgefragter, echter Mehrwert. Dann die Übertragung der bKV bei einem Wechsel des Arbeitgebers. Der Vertrag kann in diesem Fall zu einem etwas höheren Preis privat übernommen werden oder – falls der neue Arbeitgeber bei der Continentale einen Vertrag besitzt – übertragen werden. Und schließlich die Chance, das Gesundheitsbudget systematisch zu erhöhen. Wird ein bKV-Budget nicht wahrgenommen, wird ein Teil automatisch dem Budget des kommenden Jahres hinzugefügt. So können auch deutlich höhere Kosten über die bKV abgedeckt werden; in der Spitze kann ein Arbeitnehmer sein Budget um 50 Prozent erhöhen.

Welche Bedingungen gelten für die Mitversicherung von Familienangehörigen?

Es gelten die gleichen Leistungen wie für den Mitarbeiter, auch das Budget ist das gleiche. Der Mitarbeiter ist der Beitragszahler, seine Familienangehörigen können drei Monate nach Abschluss der bKV ohne Gesundheitsfragen mitversichert werden.

Inwieweit erhöht sich der Verwaltungsaufwand für Arbeitgeber bei einer solch individuellen Lösung?

Gar nicht. Der Arbeitgeber hat durch die Budgets keinen zusätzlichen Aufwand. Auch insgesamt hält sich der zusätzliche Verwaltungsaufwand durch die bKV in Grenzen. Um die Arbeitgeber mit schlanken Prozessen zu unterstützen, haben wir eine Portallösung unter dem Namen Concorp entwickelt. Der Arbeitgeber hat dort stets einen aktuellen Überblick über alle bestehenden Verträge und kann alle An- und Abmeldungen vornehmen. Auch bKV-Leistungen von Familienangehörigen können über das Portal verwaltet werden. Gerade für kleinere Unternehmen ist es wichtig, dass die bKV-Verwaltung einfach und ohne zusätzliche Kosten leistbar ist. Der Arbeitnehmer und deren Familienangehörige können Leistungen und Schadenfälle über unsere Continentale Rechnungs-App einreichen.

Wie lautet Ihre Prognose für die nächsten Jahre?

Die bKV wird sich sehr stark weiterverbreiten. Jeder Makler mit Firmenkundenkontakten sollte sich damit beschäftigen. Das Produkt ist wesentlich einfacher zu verstehen als etwa eine betriebliche Altersversorgung, der Aufbau von Kompetenz in diesem Bereich vergleichsweise unkompliziert. Was die gesetzliche Förderung anbelangt, würde ich es sehr begrüßen, wenn die arbeitgeberfinanzierte bKV ebenso gefördert würde wie die bAV. Derzeit sehe ich allerdings keine Anzeichen dafür. Als Versicherer gehören wir zu den Leistungserbringern in der Gesundheitsvorsorge und werden uns auf der politischen Ebene dafür einsetzen, dass sich hier spätestens nach Abklingen der Pandemie etwas verändert.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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