Die große Wahl haben Mitarbeitende, wenn ihnen ihr Arbeitgeber einen Budgettarif spendiert. © Freepik.com
  • Von Karen Schmidt
  • 23.07.2024 um 14:44
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Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) ist ein wichtiger Zukunftsmarkt für Versicherer. Die Konkurrenz ist hoch – weswegen die Anbieter ihre Tarife weiterentwickeln. Welche Trends sich derzeit abzeichnen.

Die Verbreitung der betrieblichen Krankenversicherung (bKV) steigt nach wie vor ordentlich. Für die Versicherer ist sie ein wichtiges Geschäftsfeld, fast jeder möchte ein Stückchen vom Kuchen abhaben. Eine Folge davon: Es tut sich etwas bei den bKV-Tarifen.

Ein wichtiger Trend, der sich mittlerweile etabliert hat, sind die sogenannten Budgettarife. Das Prinzip dahinter: Mit einem bestimmten Jahresbudget können Angestellte aus einem bunten Leistungskatalog, den der Arbeitgeber vorgibt, diejenigen Angebote auswählen, die ihren Wünschen entsprechen.

Budgettarife haben sich etabliert

Das können zum Beispiel Vorsorge-, Heilmittel- oder Zahnersatzleistungen sein. Sie sind für Arbeitnehmer also einfach zu verstehen und individualisierbar. Für den Arbeitgeber sind sie einfach in der Abwicklung, da der Chef nicht auf jeden Angestellten einzeln eingehen muss, sondern lediglich einen fixen Betrag pro Mitarbeitenden bereitstellt.

Das heißt aber nicht, dass jeder Budgettarif automatisch zum Selbstläufer wird. Um im Wettbewerb bestehen zu können, müssen die Versicherer Zugeständnisse machen. Grundsätzlich sehen alle Budgettarife eine Annahme ohne Ausschlussdiagnosen vor. Das ist Branchenstandard und auch richtig so, will man den Grundgedanken einer bKV nicht konterkarieren.

Budgethöhen variieren

Manche Versicherer betonen aber, dass sie auch laufende Behandlungen versichern. Oder alle Berufe. Letzteres kann dazu führen, dass auch Hochrisikobranchen aufgenommen werden, bei denen typischerweise mehr Leistungen fällig werden. Das versuchen die Versicherer dann etwa über Mindestkollektivgrößen wieder auszugleichen.

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Auch innerhalb der Produkte gibt es viele Stellschrauben. Die maximal wählbare Budgethöhe etwa ist je nach Tarif sehr unterschiedlich. Mal sind es 900 Euro pro Jahr, mal 1.600 Euro. Zudem gibt es manchmal Grenzen für einzelne Leistungen wie Sehhilfen und Zahnprophylaxe – und manchmal nicht. Bei einigen Produkten steigt das Budget auch im Folgejahr an, wenn für das abzurechnende Jahr keine Versicherungsleistungen in Anspruch genommen wurden. Oder wenn der Mitarbeitende zum Beispiel vollstationär behandelt werden musste.

Unterstützung für pflegende Angehörige

Neben dem großen Feld der Budgettarife gibt es aber auch weitere Trends in der betrieblichen Krankenversicherung. Stichwort Pflege. Dabei handelt es sich um klassische Pflegetagegeldtarife, die eben vom Arbeitgeber mitfinanziert werden. Es gibt aber auch andere Varianten, die stärker auf den Betriebsalltag einzahlen. Immer mehr Mitarbeitende müssen einen pflegebedürftigen Angehörigen betreuen. Der Spagat zwischen Arbeit und Pflege ist oft sehr belastend, was sich in höheren Fehlzeiten oder reduzierten Arbeitszeiten ausdrücken kann.

Dementsprechend haben einige Versicherer bKV-Produkte im Programm, die die Angehörigen entlasten. Spezialisten helfen etwa bei der Vermittlung von Pflege- und Haushaltsdiensten, unterstützen bei Anträgen, Formularen und Bescheinigungen, organisieren Pflegekräfte, Fahr- und Einkaufsdienste, die Begleitung zu Ärzten und Behörden und unterstützen bei der Suche nach Hospizplätzen oder sozialer Betreuung.

Weil die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegekasse für eine so umfangreiche Unterstützung kaum ausreichen, können viele Kosten aus dem Pflegebudget finanziert werden, das jedem Mitarbeitenden für die Angehörigenpflege zur Verfügung steht. Kurzum: Arbeitnehmer werden in solch einer herausfordernden Situation körperlich, emotional, zeitlich und finanziell entlastet. Und haben so wiederum mehr Kraft für ihre eigentliche Arbeit.

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Karen Schmidt

Karen Schmidt ist seit Gründung von Pfefferminzia im Jahr 2013 Chefredakteurin des Mediums.

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