- Von Cordula Vis-Paulus
- 11.04.2022 um 13:47
Erfolgreiche bAV-Mandate hatten und haben einiges gemeinsam: Das Unternehmen hat Ziele definiert, die mit der Einführung von betrieblicher Altersvorsorge erreicht werden sollen. Dazu finanziert das Unternehmen einen Teil der Beiträge und richtet sich mit geeigneten Kommunikationsstrategien an die Belegschaft.
In den frühen 2000er Jahren – nach Einführung des Rechtsanspruches auf Gehaltsumwandlung – und im Umfeld von Tarifverträgen, die VL in bAV schubsten, waren 20 Prozent Zuschuss leicht zu „verhandeln“, sie refinanzierten sich durch die vorherige Entgeltumwandlung und galten als kostenneutral zum Gehalt ohne Entgeltumwandlung). Die nur als Anschub vorgesehene SV-Ersparnis plus Weitergabe der SV-Ersparnis galten als Erfolgsmodell, welches, gepaart mit persönlicher Pflichtberatung und Belegschaftsinformation, zum Teil hohe Durchdringungsquoten erzielte.
5 Erfolgsfaktoren für eine hohe bAV-Konvertierungsquote
Die weiteren bAV-Aussichten für 2022? Rosig!
Sand im Getriebe der bAV
Über die Jahre lässt sich jedoch mit einiger Ernüchterung feststellen, dass die anfängliche Begeisterung schwindet.
Dies könnte ein Indiz für das Heranschleichen des bAV-Katers sein.
Den bAV-Kater – und hier benutze ich den Begriff Kater gerne in seiner Doppeldeutigkeit als gerissenes und eigenwilliges samtbepfotetes Fellknäuel einerseits, als die Nachwehen einer durchzechten Nacht andererseits.
Geschäftsführer mit bAV-Kater erkennt man an unterschiedlichen Symptomen:
Eingeschränkte Bereitschaft für Gespräche, (Änderung von) gesetzlichen Rahmenbedingungen werden als Verkaufstricks bewertet, schlechte telefonische Erreichbarkeit, unbeantwortete Emails, Abgabe der bAV-Verantwortlichkeit an die Buchhaltung oder Personalabteilung, verbindliche Absprachen werden nicht mehr eingehalten, Austritte werden dem Versicherer direkt gemeldet, Neueintritte werden dem Makler nicht mitgeteilt. Auf Nachfrage gibt es keine neuen Mitarbeiter oder alle sind noch in der Probezeit oder im befristeten Arbeitsvertrag.
Auf Mitarbeiterlisten, die man mit Glück fünf bis zehn Jahre nach einem fulminanten bAV-Start zu sehen bekommt, stehen kaum noch bAV-bekannte Namen.
Seien Sie sicher, dort pflegt man einen ausgewachsenen bAV-Kater.
Ein selbstkritischer Blick in die Vergangenheit lohnt, wenn zukünftige Mandate länger Freude machen sollen:
Welche Erwartungshaltung wurde zu Beginn geweckt?
Hatte der Verantwortliche die Hoffnung, Mitarbeiter mehr für sein Unternehmen begeistern zu können? Erhoffte er sich weniger ungewollte Fluktuation? Wie stand es über die Zeit mit der gegenseitigen Wertschätzung?
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