- Von René Weihrauch
- 16.05.2022 um 10:34
Tankgutscheine, Einkaufsrabatte, Dienstwagen – kleine und größere „Goodies“, mit denen Unternehmen in den sogenannten War for Talents ziehen, gibt es in unterschiedlichster Form. Allerdings, so beobachten Fachleute, haben sich die Kriterien zur Bewertung von Benefits zuletzt stark gewandelt. „In pandemischen Zeiten ändern sich diese Kriterien dahingehend, dass Leistungen des Arbeitgebers optimalerweise das Thema Gesundheit, Gesundheitsförderung und Prävention bedienen“, sagt Sascha Marquardt, Leiter Kompetenzcenter Firmenkunden bei der Hallesche. „Deshalb ist die betriebliche Krankenversicherung – neben flexiblen Arbeitszeitmodellen und Altersvorsorge – zurzeit das Megathema bei modernen Benefits.“
54 Prozent der Firmen ohne bKV wollen eine einführen
Fachkräftemängel ist für Mittelständler existenzgefährdend
Was hat die betriebliche Krankenversicherung mit Nachhaltigkeit zu tun, Herr Perez?
Zahlen zeigen: bKV wird immer beliebter
Aktuelle Zahlen bestätigen diese Einschätzung: Nach Angaben des Verbandes der privaten Krankenversicherer wuchs die Zahl der Unternehmen, die eine arbeitgeberfinanzierte bKV anbieten, 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent. Sie liegt nun bei rund 17.500. Und eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts infas quo ergab, dass von Betrieben, die noch nicht dabei sind, 54 Prozent in nächster Zeit einen Abschluss planen oder sich zumindest mit dem Thema beschäftigen.
Die Beliebtheit der betrieblichen Krankenversicherung kommt nicht von ungefähr. Top-Leistungen wie ein schnellerer Zugang zu Fachärzten, bessere ambulante und stationäre Versorgung oder auch ärztliche Videosprechstunden und andere digitale Bausteine sprechen für sich. Bei vielen Betrieben rennen Vermittler damit meist offene Türen ein.
Experte fordert zeitgemäßere steuerliche Betrachtung
Umso unverständlicher ist für manchen Experten, dass die bKV steuerlich noch immer mit kaum noch zeitgemäßen Benefits gleichgestellt ist. Zwar bleiben bKV-Beiträge als Sachlohn bis zu einer Höhe von 50 Euro für Beschäftigte steuerfrei. In diese Summe werden aber auch andere Leistungen des Arbeitgebers eingerechnet. Daran gibt es heftige Kritik.
„Es kann nicht sein, dass die bKV in einen Topf mit Tankgutscheinen geworfen wird und somit in Konkurrenz steht“, bemängelte etwa Marco Scherbaum, Senator h.c. und Geschäftsführer des Maklerunternehmens „Health for All“ kürzlich in einem Interview. Scherbaum fordert einen eigenen Durchführungsweg für die steuerliche Betrachtung der bKV. Klar ist: Damit würde die betriebliche Krankenversicherung noch attraktiver – für Unternehmen und ihre Beschäftigten
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