- Von Redaktion
- 27.01.2017 um 10:56
Insgesamt ließen sich mehr als die Hälfte aller Fehltage 2016 auf drei Krankheitsarten zurückführen, erklärt die Krankenkasse DAK-Gesundheit auf Basis einer aktuellen Analyse zum Krankenstand 2016: An erster Stelle standen demnach Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen. Mehr als jeder fünfte Fehltag wurde damit begründet (22 Prozent). Danach folgten psychische Erkrankungen mit einem Anteil von 17 Prozent – ein Plus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Während die Fehltage aufgrund von Seelenleiden mit rund 246 Tagen pro 100 Beschäftigte einen noch nie da gewesenen Höchststand erreichten, ging der Anteil der Betroffenen im Vergleich zum Vorjahr allerdings leicht zurück, berichtet die DAK weiter. Es fehlten also weniger Menschen aufgrund von psychischen Erkrankungen im Job, die einzelnen Krankheitsfälle dauerten aber länger an. Im Schnitt waren es 38 Tage (2015: 35 Tage).
Depressionen hauptursächlich für psychische Erkrankungen
Die meisten Fehltage entfielen auf Depressionen mit 114,4 je 100 Versicherte, gefolgt von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen mit 45,5 Tagen. Burn-out stagnierte bei 4,3 Tagen. Die Diagnose hatte 2010 mit 10,2 Tagen je 100 Versicherte ihren Höchststand und wurden seither deutlich weniger festgestellt, heißt es.
Weiter zeigt sich, dass bei Frauen rund 60 Prozent mehr Fehltage wegen psychischer Erkrankungen diagnostiziert wurden als bei Männern (311 zu 191 Ausfalltage je 100 Versicherte). Damit kamen bei Frauen seelische Leiden damit erstmals auf Platz eins, gefolgt von Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 308 Fehltagen. Bei Männern lagen wie im Vorjahr die Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 329 Fehltagen je 100 Versicherte an der Spitze.
Krankschreibung dauert im Schnitt 12,9 Tage
Rund 15 Prozent des Krankenstands entfielen auf Krankheiten des Atmungssystems. Diese lagen im Vergleich zum Vorjahr um rund zwei Prozentpunkte niedriger (2015: 16,6 Prozent). Grund hierfür ist laut DAK, dass es keine starke Erkältungswelle gab. Die Ausfalltage sanken hier sogar um 15 Prozent.
Insgesamt dauerte eine Krankschreibung 2016 im Schnitt 12,9 Tage – 0,8 Tage länger als im Vorjahreszeitraum. Außerdem war der Anteil der Beschäftigten mit mindestens einer Krankmeldung mit 45 Prozent so niedrig wie zuletzt vor zehn Jahren.
Osten kränker als Westen
Der Bundesvergleich zeigt zudem: Wie bereits 2015 war der Krankenstand in den östlichen Bundesländern höher als im Westen. Er lag bei 4,9 Prozent, im Westen bei 3,8 Prozent. Daraus folgt: Im Osten wurden 28 Prozent mehr Ausfalltage dokumentiert als im Westen (Ost: 1.784 Fehltage pro 100 Versicherte/West: 1390 Fehltage pro 100 Versicherte).
Laut DAK hat das Berliner Iges Institut für die aktuelle Krankenstands-Analyse die Daten von 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten für das Jahr 2016 ausgewertet.
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