Trafen sich zum Gespräch in der Zentrale der Generali Deutschland in München (von links): Bernd Felske, Vorstandsmitglied der Dialog Lebensversicherung; Lorenz Klein, Leitender Redakteur bei Pfefferminzia und Hans-Jürgen Danzmann, Sprecher der Dialog Lebensversicherung. © privat
  • Von Lorenz Klein
  • 18.12.2018 um 13:18
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Der Großumbau bei der Generali Deutschland ist kaum einem Makler verborgen geblieben – und hat zugleich viele Vertriebspartner verunsichert. Bernd Felske will das hinter sich lassen: Seit dem 1. November 2018 verantwortet er als Dialog-Leben-Vorstand das Maklergeschäft der Gruppe. Im Interview sagt er, wohin der Weg der runderneuerten Generali-Tochter führen soll, wie er mit Kritik von Maklern umgeht und wie er über Check24, Provisionsdeckel sowie Honorarberatung denkt.

Welche Plattformen wären das?

Es gibt viele in Deutschland – ob sie nun Vema, Softfair, Gewerbeversicherung24 oder auch Nafi im Kfz-Bereich heißen. Es gibt natürlich noch mehr – etwa Maklerverbünde, die mit eigenen Vergleichen arbeiten, wie die Wifo. Unser Ziel ist es, mit allen maßgeblichen Vergleichern zu kooperieren.

Welche Rolle spielt Check24 in Ihren Überlegungen?

Check24 ist eine Plattform für das Endkundengeschäft und somit nicht für eine Kooperation mit der Dialog geeignet. Wir werden künftig nur mit Vergleichern zusammenarbeiten, die als B2C-Schnittstelle auf den Makler als Kunden ausgerichtet sind.

Der Verkauf von vier Millionen Lebensversicherungen an den Bestandsverwalter Viridium hat für Aufsehen gesorgt. Hat Sie die Kritik überrascht?

Die anfänglichen Reaktionen am Markt waren sicherlich überwiegend kritisch, aber es wurde sachlich darauf eingegangen, was uns sehr wichtig ist. Ich persönlich habe in vielen Gesprächen mit Vermittlern festgestellt: Je mehr Informationen über die Gründe für die Partnerschaft mit Viridium beim Vermittler ankommen, umso mehr Akzeptanz und Zustimmung erfahren wir. Das Gleiche gilt für die Endkunden und einen großen Teil der Öffentlichkeit – zumal wir alle Fragen sehr klar und ausführlich beantwortet haben. Ich würde sagen, heute ist es kein wirkliches Thema mehr.

Vergleichsplattformen spielten bei der Produktwahl für den unabhängigen Vertriebspartner eine immer wichtigere Rolle, erklärten Sie jüngst. Die Dialog werde hier in Zukunft ihre Präsenz noch weiter verstärken. Können Sie uns bereits Details zur Digitalisierungsstrategie der Dialog verraten? Was wird der Makler davon haben?

Was wir bei der Dialog unter Digitalisierung verstehen, sind Prozessverbesserungen, bei denen wir den Makler als Kunden sehen. Heißt: Wir digitalisieren Prozesse in der Zusammenarbeit mit Maklern mit der Konsequenz, dass diese Prozessverbesserung ihm genauso helfen wie uns – und damit auch dem Endkunden. Wir digitalisieren also nicht am Makler vorbei. Konkret: Wir bauen Schnittstellen zu den für uns wichtigen Vergleichsplattformen auf. Der Makler soll auf eine Plattform gehen, uns dort idealerweise vorne finden, sich für unser Produkt entscheiden und einen elektronischen Antrag befüllen und uns übermitteln. Dieser wird im Idealfall dunkelverarbeitet und vollautomatisch policiert. Die Vertragsdaten werden dann wieder über die gleiche Schnittstelle ins Vermittlersystem eingespeist, sodass der Vermittler diese in seinem Agenturverwaltungssystem findet. Papier und Wartzeiten entfallen also. Diesen idealen Zustand herzustellen, ist unser Ziel. Kurzum: Wir wollen weg von manuellen Vorgängen und Medienbrüchen. Optimale Prozesse zu haben, ist die Voraussetzung um kostengünstig zu sein und damit auch wettbewerbsfähig.

Werden auch die Verwaltungskosten sinken?

Ja. Wir wollen im Zuge der Digitalisierung Kostenvorteile generieren, effizienter werden und damit die Betriebskostenquote zu senken, um mehr Spielräume hinsichtlich der Produkt- und Preisgestaltung zu bekommen.

Wie sieht es bei den Vertriebskosten aus – müssen die auch runter?

Aus meiner Sicht ja: Wir machen auch bei den Vertriebskosten keinen Halt. Wir werden weiterhin in der dezentralen Betreuung der Makler auf den Faktor Mensch setzen. Was man sich in der heutigen Zeit allerdings sehr genau überlegen muss, ist die Frage, welche Mehrwerte die Maklerbetreuer zukünftig schaffen. Hier sind sorgfältige Analysen erforderlich.

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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