- Von Sabine Groth
- 17.04.2024 um 12:08
2023 lag das Gesamtarbeitsvolumen in Deutschland bei 54,7 Milliarden Stunden – ein neuer Rekord. Seit dem Tief im Jahr 2005 mit 47,1 Milliarden Stunden steigt es wieder – mit einer kleinen Delle im Corona-Jahr 2020. Die Wochenarbeitszeit ist hingegen seit der Wende mehr oder weniger kontinuierlich gesunken. Arbeiteten Beschäftigte 1991 noch im Durchschnitt 38,56 Stunden die Woche, waren es 2022 nur noch 36,32 Stunden.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) auf Basis von Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) und der Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR).
„Das Gesamtarbeitsvolumen ist vor allem gestiegen, weil immer mehr Frauen erwerbstätig sind“, sagt Studienautor Mattis Beckmannshagen. Zwischen 1991 und 2022 ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen um 16 Prozentpunkte auf 73 Prozent gestiegen. Der wachsende Anteil der Frauen in der Arbeitswelt ist auch ein Grund für die gesunkene Wochenarbeitszeit. „Fast die Hälfte der Frauen in Deutschland ist teilzeitbeschäftigt, obwohl einige gern mehr arbeiten würden“, so Beckmannshagen. Es ist also noch Potenzial für den Arbeitsmarkt vorhanden.
Die Rollen in den Haushalten verändern sich. Frauen tragen stärker zum Haushaltseinkommen bei und Männer übernehmen daheim mehr Aufgaben, als einfach nur mal den Müll rauszubringen. Die DIW-Analyse zeigt allerdings, dass Frauen immer noch deutlich mehr Zeit für Kinderbetreuung und Hausarbeit aufwenden als Männer.
Bei der Erwerbstätigkeit sind dafür immer noch die Männer vorn. Sie arbeiten im Schnitt 40 Wochenstunden, seit 2011 ist diese Zahl allerdings leicht rückläufig. Frauen arbeiten durchschnittlich 33 Stunden pro Woche.
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