- Von Juliana Demski
- 27.01.2021 um 12:55
Vor fast 20 Jahren wurde das Recht auf eine betriebliche Altersversorgung (bAV) eingeführt – und Rentenreformer hatten sich damals viel davon erhofft. Einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegt, hat der Vorstoß allerdings nicht viel bewegt: Vor allem Geringverdiener nutzen bAV-Lösungen nach wie vor fast gar nicht.
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Das Problem: Immer seltener schultern Arbeitnehmer die Beiträge allein – vielen ist es zu teuer oder – in Zeiten der Zinsflaute – gar zu risikoreich. 2001 lag der Anteil ausschließlich arbeitgeberfinanzierter bAV-Lösungen noch bei 54 Prozent, berichtet die Zeitung über die Studienergebnisse. Heutzutage trägt nicht einmal jede vierte Arbeitgeber die Kosten allein.
Für solche Fälle gibt es in der bAV zwar die Möglichkeit der Entgeltumwandlung. Heißt: Der entsprechende Lohn wird nicht ausgezahlt, sondern in bAV-Ansprüche umgewandelt. 2021 sind so Einzahlungen bis zu 3.408 Euro sozialabgabenfrei und bis zu 6.816 Euro steuerfrei in eine Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder eine Direktversicherung möglich. Laut Stichproben des DIW nutzten 2014 jedoch nur 19 Prozent der Arbeitnehmer diese Möglichkeit. Aktuellere Zahlen gibt es vom Institut laut der „Süddeutschen Zeitung“ bisher nicht, die Zahl dürfte sich seitdem aber kaum verändert haben.
Laut der Studie bedeutete das im Klartext: Durchschnittlich wurden 1.328 Euro umgewandelt – und zwar häufiger von Männern als von Frauen. Und: häufiger im Westen als im Osten Deutschlands, da Tarifverträge in Ostdeutschland nach wie vor weniger vertreten seien.
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