Bei den immer härter umkämpften “war for talents” empfiehlt es sich für Firmenchefs, sich mit betrieblichen Versorgungsleistungen zu beschäftigen. © aleksandarlittlewolf/freepik
  • Von Sabine Groth
  • 23.09.2021 um 14:32
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Mit betrieblichen Versorgungsleistungen können mittelständische Unternehmen ihre Attraktivität als Arbeitgeber erhöhen. Was viele nicht wissen: Die Versicherungswelt bietet hier längst mehr als die betriebliche Altersversorgung. Ein Überblick.

Der Fachkräftemangel ist eine der größten Sorgen im deutschen Mittelstand. Das belegt einmal mehr das Mittelstandsbarometer 2021 der Unternehmensberatung EY. 70 Prozent der befragten Unternehmen fällt es schwer oder sehr schwer, neue und ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Zudem sieht rund jede zweite Firma die größte Gefahr für die eigene Entwicklung darin, dass sie nicht genügend geeignete Bewerber findet.

Grund genug, sich intensiv damit auseinanderzusetzen, wie qualifizierte Mitarbeiter gewonnen und gehalten werden können. Ein Instrument hierzu sind betriebliche Versorgungsleistungen, bei denen die Versicherungswirtschaft als ein Hauptpartner der Unternehmen dient. Kostengünstige Gruppentarife senken den Aufwand fürs Unternehmen – und für den Makler, der oft gleich viele Verträge auf einen Schlag abschließen kann.  

Das wohl bekannteste und in diesem Rahmen am meisten genutzte Vehikel ist die betriebliche Altersversorgung (bAV) in all ihren Facetten. Auch der Einschluss einer betrieblichen Berufsunfähigkeitsversicherung ist hier möglich. Mit einem attraktiven bAV-Angebot zeigt das Unternehmen, dass es sich es um das Wohlergehen seiner Mitarbeiter auch jenseits des Arbeitsalters sorgt. Im Mittelstand hat sich die Rente vom Chef, ob nun rein arbeitgeberfinanziert oder als Zuschuss zur Entgeltumwandlung, allerdings noch nicht richtig etabliert. In einer aktuellen Umfrage des Versicherers Gothaer unter kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) geben gerade einmal 28 Prozent an, die bAV als ein Mittel einzusetzen, um junge Mitarbeiter zu gewinnen. Hier kann im Wettstreit um die besten Mitarbeiter durchaus mehr getan werden. Das gilt auch für weitere Vorsorge-Leistungen, etwa im Gesundheitsbereich. 

Gesundheit der Mitarbeiter fördern 

Über eine betriebliche Krankenversicherung kann der Arbeitgeber seiner Belegschaft etwas Gutes tun – und ebenfalls dem Unternehmen. Denn von einer guten Gesundheit der Mitarbeiter und schnelleren Genesungsphasen profitiert auch der Betrieb. Bei der bKV schließt das Unternehmen einen Gruppenvertrag für seine Mitarbeiter ab, bei einigen Anbietern geht es schon ab fünf Teilnehmenden los. Idealerweise übernimmt es auch die Kosten, aber selbst wenn der Arbeitsnehmer selbst zahlen muss, kann er von den günstigen Gruppenkonditionen und einer vereinfachten Gesundheitsprüfung profitieren. Im Angebot sind Kranken-Zusatzversicherungen, bei denen häufig aus mehreren Bausteinen, etwa Zahnzusatz oder Krankenhaus-Extras, gewählt werden kann. Daneben gibt es Budget-Tarife. Hier bekommt der Mitarbeiter ein festes Jahresbudget, beispielsweise 300 Euro, das er für Gesundheitsleistungen seiner Wahl einsetzen kann, etwa für ein Hörgerät und eine Zahnreinigung. 

Nicht weit vom Thema Gesundheit entfernt ist die vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Gruppenunfallversicherung. Sie bietet neben der gesetzlichen Unfallversicherung einen zusätzlichen finanziellen Schutz bei Unfällen, und zwar unabhängig davon, ob sie sich am Arbeitsplatz oder in der Freizeit ereignen. In der Gothaer-Umfrage geben 12 Prozent der KMUs an, diese als Mitarbeitergewinnungs-Tool einzusetzen, die bKV nutzen bislang 10 Prozent.  

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Sabine Groth

Sabine Groth schreibt seit über 20 Jahren schwerpunktmäßig über Geldanlage sowie weitere Finanz- und Wirtschaftsthemen, seit 2009 als freie Journalistin. Zu ihren Auftraggebern zählen vor allem Fachmagazine und -portale.

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