- Von Lorenz Klein
- 04.04.2023 um 17:05
Anwalt Schneider vermutet, dass die Versicherung mit diesem Schritt überprüfen wollte, ob Andrea W. die Anforderungen für die Erwerbsminderungsrente erfüllt hatte. „Interessant war bei dem Bescheid, dass der Rentenversicherungsträger nicht mal ein Sachverständigen-Gutachten in Auftrag gegeben hatte, sondern einzig aufgrund der medizinischen Unterlagen, die bereits vorlagen, die Erwerbsminderungsrente anerkannt hat.“ Das sei ein Zeichen, dass der Fall von Andrea W. relativ unstrittig sei. „Sonst streiten die sich auch!“, fügt Schneider noch hinzu.
Wenn die Erwerbsminderungsrente erfüllt werde, sei es sehr wahrscheinlich, dass auch die Berufsunfähigkeitsversicherung zahle, erklärt sodann Bianca Boss, Vorständin beim Bund der Versicherten, gegenüber dem RBB. Denn auch wenn die staatliche Erwerbsminderungsrente unter etwas anderen Voraussetzungen ausgezahlt werde als die Berufsunfähigkeitsversicherung, so gelte der Grundsatz, dass die gesetzlichen Kriterien viel schwerer zu erfüllen seien als die einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung, so Boss.
Eine BU abzuschließen sei in jedem Fall sinnvoll, weil sie ein existenzielles Risiko absichere, ergänzt als nächstes ein Vertreter der Verbraucherzentrale Berlin. „Zudem ist es so, dass auch die Altersvorsorge in aller Regel auf dem Erwerbseinkommen basiert“, sagt der Verbraucherschützer. Und wenn das Erwerbseinkommen wegfalle, breche auch die Altersvorsorge in sich zusammen. Insofern sei die BU eine der wichtigsten Versicherungen.
Nur bis zum 60. Lebensjahr ist sie versichert, aber trotzdem erleichtert
Zurück zu Andrea W.: Am 9. Januar 2022, einen Tag vor Fristende, leistet die VRK sämtliche Nachzahlungen ab 2020, bewilligt zudem die BU-Rente von 917 Euro. Doch für Andrea W. gibt es einen Haken: Nur bis zum 60. Lebensjahr ist sie versichert – sieben Jahre vor ihrem Renteneintrittsalter enden die Zahlungen. „Es ärgert mich im Nachgang wahnsinnig, dass ich da weder darauf hingewiesen worden bin, noch, dass ich es vielleicht selber gelesen habe.“
Erleichtert sei die 54-Jährige dennoch, dass sie ihren über einjährigen Kampf mit der Versicherung gewonnen habe. „Die zermürbende Ungewissheit, das Einschalten eines Anwaltes und die Klageandrohung hätten aus ihrer Sicht nicht sein müssen“, lautet der letzte Satz der Reporterin.
Don
Vor 2 JahrenManchmal typisch für z.B. die HUK bzw. nicht ganz so finanzstarke Versicherer… Wenn es eindeutig ist, müssen sie trotzdem zahlen. Bei größeren finanzstärkeren BU-Versicheren hat man teilweise schon nach 48 Stunden eine Entscheidung. Alle über 40-Jährigen sollten sich mal ihre Verträge angucken, da wurde oft nur wegen des Beitrags bis 60 verkauft.
Torsten Hlenschi
Vor 2 JahrenHa. 3 Monate ist doch hinzunehmen, bin seit fast 2 Jahren wegen schwergradiger Depressionen ADHS und noch sämtlich anderen Diagnosen dauerhaft krank geschrieben, kämpfe seit fast 1,5 Jahren mit meiner Berufsunfähigkeitsversicherung, bei der ich einzahle lückenlos noch nie in Anspruch bisher genommen seit dem ich 16 Jahre bin, bin jetzt 37!!! war bei 2 Begutachtungen und und und und und
grüße Torsten 👋
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Vor 2 JahrenManchmal typisch für z.B. die HUK bzw. nicht ganz so finanzstarke Versicherer… Wenn es eindeutig ist, müssen sie trotzdem zahlen. Bei größeren finanzstärkeren BU-Versicheren hat man teilweise schon nach 48 Stunden eine Entscheidung. Alle über 40-Jährigen sollten sich mal ihre Verträge angucken, da wurde oft nur wegen des Beitrags bis 60 verkauft.
Torsten Hlenschi
Vor 2 JahrenHa. 3 Monate ist doch hinzunehmen, bin seit fast 2 Jahren wegen schwergradiger Depressionen ADHS und noch sämtlich anderen Diagnosen dauerhaft krank geschrieben, kämpfe seit fast 1,5 Jahren mit meiner Berufsunfähigkeitsversicherung, bei der ich einzahle lückenlos noch nie in Anspruch bisher genommen seit dem ich 16 Jahre bin, bin jetzt 37!!! war bei 2 Begutachtungen und und und und und
grüße Torsten 👋