- Von Redaktion
- 18.07.2013 um 13:40
Der Versicherungsverband GDV hat heute Bilanz der Lebensversicherer für das Geschäftsjahr 2012 gezogen. „30 Millionen zusätzliche Rentenverträge seit der Riester-Reform beweisen, dass die Menschen verstanden haben, dass zusätzliche private Vorsorge absolut notwendig ist“, sagt Präsident Alexander Erdland. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
Zur Jahrtausendwende besaßen die Deutschen 10 Millionen private Rentenpolicen, Ende 2012 waren es 39 Millionen. Die Politik habe richtig gehandelt, als sie die staatliche Förderung bestimmter Modelle mit lebenslangen Rentenzahlungen verknüpft habe, so Erdland. Diese Verträge haben sich laut GDV besonders stark entwickelt.
Direktversicherungen wachsen um 4,3 Prozent
4,1 Millionen der Ende 2012 vorhandenen 30 Millionen Rentenpolicen entfielen auf die Nach-Riester-Generation der Pensionskassen und -fonds. Riester- und Rürup-Verträge kommen nach der aktuellen Statistik auf 12,5 Millionen Stück. Und private Rentenpolicen sowie Direkt- und Rückdeckungsversicherungen machten zusammengerechnet 22,4 Millionen Verträge. Insgesamt kommt die bAV auf über 14,5 Millionen Policen. Stark entwickelten sich dabei im vergangenen Jahr Direktversicherungen mit einem Wachstum von 4,3 Prozent auf 7,4 Millionen Verträge.
Erdland legte sich anlässlich der vorgestellten Zahlen noch einmal stark ins Zeug: „Das Ansinnen, Teile der beschlossenen Rentenreformen wieder rückgängig zu machen, geht an der Wirklichkeit vorbei.“ Jede neue Verpflichtung für die Rentenkasse gehe auf Kosten der jüngeren Generationen.
Kapitallebens- und Fondspolicen verkaufen sich nicht
Doch die Langfristbetrachtung gleicht einem Verwirrspiel. So ist das Neugeschäft in der dritten Schicht der Altersvorsorge gegenüber dem Vorjahr dramatisch eingebrochen. Klassische Kapitallebensversicherungen verzeichneten einen Rückgang um fast 14 Prozent, ihre fondsgebundenen Pendants sogar um 19 Prozent. Mit Investmentfonds bestückte Rentenpolicen waren um gut 9 Prozent weniger gefragt als noch 2011. Auch Riester-Verträge blieben mit einem Neugeschäftsrückgang um über 25 Prozent bleischwer in den Regalen der Versicherer liegen.
Weitere Zahlen gibt es hier.
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