Zwei Mitarbeiter des BMW-Werks in Leipzig gehen am Ende der Fertigungslinie noch einmal mit einem Tuch über den BMW i8. Beschäftigte in der Autoindustrie verdienen laut der Plattform Gehalt.de im Laufe ihres Berufslebens so viel wie in keiner anderen Branche. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas
  • Von Lorenz Klein
  • 09.09.2020 um 17:20
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Viele Makler kennen das aus dem Beratungsgespräch: Den Privatwagen hat der Kunde umfassend abgesichert – nicht aber die eigene Arbeitskraft. Dabei werden viele Arbeitnehmer bis zur Rente Millionen verdient haben – sofern sie gesund bleiben. Eine aktuelle Studie der Plattform Gehalt.de zeigt, wer, wo am meisten in seinem Berufsleben zu erwarten hat.

Viele Bundesbürger haben hierzulande gute Aussichten, Millionen zu scheffeln – auch wenn sie das nicht unbedingt so wahrnehmen. So beträgt zum Beispiel das Lebenseinkommen von Beschäftigten aus der Automobilbranche – zumindest aus heutiger Perspektive – rund drei Millionen Euro, wie eine aktuelle Studie der Plattform Gehalt.de ergab.

Die Analysten von Gehalt.de gingen der Frage nach, wie viel Gehalt die Deutschen in ihrem gesamten Berufsleben zusammensammeln. Außerdem untersuchten sie, ab wann sich ein Bachelor- oder Masterabschluss gegenüber einer nicht-akademischen Ausbildung auszahlt.

Insgesamt 740.984 Datensätze seien in die Analyse eingeflossen, um die Brutto-Lebenseinkommen von Beschäftigten nach Qualifikation, Geschlecht und Führungsverantwortung analysieren zu können. Zusätzlich wurden ausgewählte Branchen und Berufe betrachtet, wie Gehalt.de mitteilte.

Frauen erhalten bis zur Rente fast 700.000 Euro weniger als Männer

Dabei lautet eine geradezu erschreckende Erkenntnis: Frauen erhalten von Karrierestart bis Renteneintritt fast 700.000 Euro weniger als Männer. Und: Akademiker verdienen bis zur Rente über eine Million Euro mehr als Nicht-Akademiker.

Doch auch der Einfluss der Branche, in der Arbeitnehmer beschäftigt sind, ist der Analyse zufolge immens: Die Gehälter in Hotels und Gaststätten sind demnach traditionell niedrig. Berufseinsteiger beziehen in dieser Branche in ihren ersten Jahren rund 26.000 Euro jährlich. Zum Renteneintritt beträgt ihr kumuliertes Lebenseinkommen 1,3 Millionen Euro.

In der Automobilbranche fährt es sich bislang am besten  

Zum Vergleich: Beschäftigte in der Automobilbranche starten mit einem deutlich lukrativeren Einstiegsgehalt von rund 40.800 Euro jährlich. „Bereits mit 45 Jahren haben sie mit 1,39 Millionen Euro mehr verdient als Beschäftigte in der Hotels- und Gaststättenbranche in ihrem gesamten Berufsleben“, berichten die Analysten. Vorausgesetzt, dass der Automobilstandort Deutschland auch in Zukunft prosperiert, dürfen sich die Beschäftigten auf eine üppige Zahlungsbilanz freuen: „Bei Renteneintritt beträgt das Lebenseinkommen von Beschäftigten aus der Automobilbranche rund drei Millionen Euro.“

Viele Frauen erreichen mit Anfang 40 ein Gehaltsplateau

Die Höhe des Lebenseinkommens ist aber vor allem auch eine Frage des Geschlechts. Über das gesamte Berufsleben gerechnet verdienen Männer rund 2,36 Millionen Euro. Frauen kommen im selben Zeitraum aber auf nur rund 1,66 Millionen Euro. „Die Gehaltsentwicklung bei Frauen stagniert ab dem 35. Lebensjahr. Weibliche Beschäftigte verdienen ab diesem Zeitpunkt jährlich rund 38.000 Euro“, so die Feststellung der Autoren.

„Im fortgeschrittenen Alter ist der Faktor Personalverantwortung ausschlaggebend für das weitere Lohnwachstum. Da der Anteil der weiblichen Führungskräfte nach wie vor deutlich geringer ist, erreichen die Gehälter für Frauen mit Anfang 40 ein Plateau“, begründet Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de, die erhebliche Geschlechterdifferenz.

Seite 2: Ein Studium zahlt sich schnell aus

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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