- Von Karen Schmidt
- 14.06.2024 um 16:48
Hochkarätige Gäste und interessante Inhalte erwarteten die Besucher beim diesjährigen HDI bAV-Expertenforum. Zum ersten Mal fand das Forum als hybride Veranstaltung statt, nachdem es die Jahre vor der Pandemie eine reine Präsenzveranstaltung war und in den vergangenen vier Jahren rein virtuell übertragen wurde. Veranstaltungsort war das „Wasserturm Hotel Cologne”. Pfefferminzia ist langjähriger Medienpartner der Veranstaltung und liefert Ihnen in dieser kleinen Bilderstrecke eine Zusammenfassung der Inhalte.
Nach der Begrüßung der Gäste hielt Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), den ersten Vortrag. In seiner gewohnt launigen Art berichtete er von der Arbeit seines Verbands in Brüssel, wo sich der BVK für die Interessen der deutschen Vermittlerinnen und Vermittlern einsetzt.
„Wer die Axt an den Berufsstand der Vermittler anlegt, legt die Axt an den Sozialstaat“, sagte Heinz in Bezug auf die Pläne mancher Parteien, den Vermittlern an die Provisionen gehen zu wollen. Vermittler hätten eine sozialpolitische Aufgabe. Eine betriebliche Altersversorgung ohne Vermittler an den Mann, die Frau oder den Unternehmer zu bringen, sei praktisch unmöglich.
Bestimmte Versicherungsprodukte könne man sicherlich ohne Beratung „aus dem Automaten ziehen“, so Heinz. Das Thema Altersvorsorge gehöre aber definitiv nicht dazu. Dort brauche es das Vertrauensverhältnis zwischen Vermittler und Kunde. Deshalb solle immer der Kunde entscheiden, wie er den Vermittler vergüten wolle.
„Seit 80 Jahren funktioniert unser Berufsstand gut. Wir brauchen diese Regulierungswut aus Brüssel nicht“, sagte Heinz weiter. Eine Verpflichtung zu 40 Stunden jährlicher Weiterbildungszeit lehnt der Verband aus diesem Grund ebenfalls ab. Ein grundsätzliches Problem sei, dass die Politiker in Berlin und Brüssel einfach zu wenig über den Berufsstand des Vermittlers wüssten. Weshalb Heinz jedes Jahr in der politischen Sommerpause Abgeordnete in BVK-Vermittlerbetriebe mitnimmt, um ihnen zu zeigen, wie die Arbeit tatsächlich funktioniert.
Dass das Provisionsverbot auf Europa-Ebene erst einmal vom Tisch ist, begrüßte Heinz. Allerdings sprach er „deutliche Verwerfungen im Vermittlermarkt an“. Bestimmte Player schössen immer wieder übers Ziel hinaus. Die Bafin habe einen sehr genauen Blick darauf. „Von höchster Stelle wurde mir gesagt: Ich guck mir das noch eine Weile hier in Deutschland an. Und dann entscheide ich“, so Heinz. Die Branche tue also gut daran, Exzesse zu vermeiden, so Heinz‘ Empfehlung.
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