- Von Achim Nixdorf
- 09.10.2020 um 16:11
Die Corona-Krise führt nicht nur zu mehr psychischen Beschwerden, sie verstärkt auch körperliche Leiden. Acht von zehn Menschen litten laut einer repräsentativen Yougov-Studie im Auftrag des Finanzdienstleisters Swiss Life in den vergangenen Monaten unter Rückenschmerzen (siehe Grafik). Jeder zehnte Betroffene berichtete über häufigere Beschwerden als vor der Corona-Zeit.
Arbeitgeber in der Pflicht
Die Gründe für diese Entwicklung hängen offenbar unmittelbar mit der Pandemie und der Zunahme der Heimarbeit zusammen. So gaben 39 Prozent der Befragten an, dass mangelnde Bewegung schuld an ihrem Leiden sei. 34 Prozent führen ihre Beschwerden auf einen schlechten Bürostuhl oder Schreibtisch zurück. Und 37 Prozent erklärten, dass sie aus Angst vor einer Infektion nicht zu ihrem Arzt gegangen seien.
Zur Schmerzlinderung greift knapp ein Viertel der Befragten auf Medikamente zurück. Viele versuchen aber auch, sich mehr zu bewegen (41 Prozent) oder Entspannungsübungen zu praktizieren (25 Prozent). Knapp ein Viertel hat die Matratze oder den Lattenrost ausgetauscht. Interessant: 43 Prozent der Betroffenen sehen ihren Arbeitgeber in der Pflicht und wünschen sich von ihm mehr Unterstützung für die Rückengesundheit – etwa bei der ergonomischen Einrichtung ihres Homeoffice oder durch Sport- und Entspannungsangebote.
Rücken und Psyche legen viele Arbeitnehmer lahm
Immer mehr jüngere Menschen wegen Corona krankgeschrieben
Immer mehr BU-Fälle durch Rückenschmerzen
„Rückenschmerzen sind zu einer Volkskrankheit geworden“, kommentiert Stefan Holzer, Mitglied der Swiss-Life-Geschäftsleitung die Umfrageergebnisse. Ein Viertel aller Berufsunfähigkeiten lasse sich mittlerweile auf Erkrankungen am Bewegungsapparat zurückführen – Tendenz steigend. Besonders häufig sind Frauen betroffen: Bei der Umfrage klagten 38 Prozent der weiblichen Befragten über häufige Schmerzen, bei den Männern war es indes nur knapp jeder Vierte.
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