- Von Lorenz Klein
- 28.02.2020 um 12:22
Doch die Versicherung halte all das für „nicht nachvollziehbar“ und sei daher in Berufung gegangen, berichtet der WDR. Der Anwalt des Betroffenen kann das nicht verstehen: „Ärztliche Gutachten über die körperlichen Beschwerden seines Mandaten gibt es genug“, sagt er. Das Landgericht Aachen habe zwei unabhängige Sachverständigengutachten eingeholt – das eines Herzspezialisten sowie ein Gutachten eines Orthopäden.
„Beide Gutachter haben bestätigt, dass bei Herrn Derichs eine bedingungsgemäße Berufsunfähigkeit vorliegt“, so der Anwalt, was bedeute, dass Derichs nicht mehr in der Lage sei, seinen Beruf als Landwirt zu mindestens 50 Prozent dauerhaft auszuüben.
Die Versicherung will sich gegenüber dem WDR nicht zu dem Fall äußern. Wegen des laufenden Verfahrens, so die Begründung.
„Vom Modell der Berufsunfähigkeitsversicherung immer noch überzeugt“
Dabei habe der Landwirt noch Glück im Unglück gehabt – dank seiner Rechtsschutzversicherung, welche die Prozess- und Anwaltskosten übernommen hat. Dabei spiele die Versicherung auf Zeit und verfolge „eine ganz besondere Taktik um nicht zahlen zu müssen“, heißt es weiter im Bericht. So verlange das Unternehmen, dass Derichs seine bisherige schwerpunktmäßige handwerkliche Tätigkeit, sprich seine körperliche Arbeit, umverlagert zu einer Büroarbeit. Doch laut seines Anwalts falle die Papierarbeit in seinem Betrieb nicht in dem Umfang an, als dass solch eine Verlagerung Sinne mache.
Derichs gibt sich jedenfalls gegenüber dem WDR kämpferisch: „Ich will einfach nicht aufgeben, selbst nach über drei Jahren Gerichtsverhandlungen. Ich werde nicht locker lassen, bis ich mein Ziel erreicht habe.“
Am Ende betont der Sender dann noch, dass Derichs „vom Modell der Berufsunfähigkeitsversicherung immer noch überzeugt“ sei. „Traurig nur, dass sich seine Versicherung nicht an die vertraglichen Zusagen hält“, so der Schlusssatz.
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