Sven Beste, leitender Justiziar der Allianz Leben, während seiner sechsmonatigen Auszeit in Tokio. © Sven Beste
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  • 29.03.2018 um 09:50
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Eine sechsmonatige Auszeit nehmen und dabei volles Gehalt beziehen? Klingt wie ein schöner Traum, gibt es aber wirklich. Mit Hilfe von Zeitwertkonten können Mitarbeiter Boni, Überstunden & Co. ansparen und das Guthaben dann für eben diese Auszeit nutzen. Pfefferminzia sprach mit Sven Beste, leitender Justiziar der Allianz Leben, über das Modell an sich und über Bestes eigene Auszeit.

Welchen?

Er muss das Wertguthaben gegen die eigene Insolvenz absichern. Selbst wenn die Firma insolvent wird, darf der Mitarbeiter und die Sozialversicherungen kein Geld verlieren. Der Arbeitgeber braucht also einen Insolvenzschutz. Auch da kommen dann die Allianz oder andere Produktgeber ins Spiel, die diesen gewährleisten.
Zahlt der Arbeitgeber dann den Vertrag etwa bei der Allianz oder muss der Arbeitnehmer die Kosten übernehmen?
Das kommt auf die Ausgestaltung Wertguthabenvereinbarung an. Die Gebühren der Versicherung die zahlt üblicherweise der, der die Erträge der Versicherung bekommt. Erhält der Arbeitnehmer die Zinsen, reduzieren sich diese um die Kosten der Versicherung.

Was passiert bei einem Arbeitgeberwechsel – kann der Mitarbeiter sein Wertguthaben mitnehmen?

Ja, wenn der neue Arbeitgeber auch Zeitwertkonten anbietet, geht das.

Und wenn nicht?

Dann kann sich der Mitarbeiter das Guthaben entweder auszahlen lassen, muss dann aber Sozialabgaben und Steuern zahlen. Oder der Mitarbeiter hat die Möglichkeit, das Wertguthaben auf die Deutsche Rentenversicherung Bund zu übertragen. Dann springt die Deutsche Rentenversicherung in einer Freistellungsphase als Quasi-Arbeitgeber ein. Der Mitarbeiter kann dann die Rente aufschieben, mit dem schönen Effekt, dass das Rentenzuschläge gibt für jeden Monat, den er die Rente nicht in Anspruch nimmt. Ein Vorteil von Zeitwertkonten, der noch nicht allzu bekannt ist.

Sie haben sich selbst ja auch eine Auszeit gegönnt, Herr Beste.

Richtig. Ich bin einer von 1.400 Teilnehmern bei der Allianz, die ein Wertguthaben nutzen. Ich habe sechs Monate Auszeit angespart, indem ich zwei Jahre lang auf Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichtet habe. Dann habe ich noch zwei Monate von meinem Urlaub dran gehängt.

Was haben Sie in den sechs Monaten gemacht?

Ich habe eine Weltreise gemacht. Ich wollte Unvorhergesehenes erleben und bin daher einfach los gereist, nur mit Handgepäck und Smartphone ausgestattet. Ich wusste abends noch nicht, was ich morgens mache. Das schafft Möglichkeiten, wieder Neues von außen aufzunehmen – das geht im Alltag oft unter. Dieses offen sein für alles, hat mich gereizt und mir am besten gefallen. Ich habe viele Länder besucht, die ich vorher noch nicht kannte. Japan hat mir dabei am besten gefallen. Nichts ist so wie man es kennt oder gewohnt ist. Egal ob man in den Supermarkt geht, oder sich im Restaurant Essen bestellt oder einfach Zug fährt: Sie haben jeden Tag eine neue Idee, wie das Leben auch ANDERS funktionieren kann. Das fand ich sehr spannend.

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