- Von Redaktion
- 09.12.2021 um 17:37
Gegen Jahresende brummt für gewöhnlich das BU-Geschäft. Denn Versicherer sind ziemlich humorlos bei der Berechnung des Eintrittsalters. Die Formel „Laufendes Jahr minus Geburtsjahr = Eintrittsalter“ gilt bei den meisten Versicherern und führt dazu, dass zum 01.01. alle auf einmal ein Jahr älter werden.
Dieses Jahr gibt es noch ein paar Gründe mehr, um schnell noch abzuschließen. Da wäre zum einen die Rechnungszinssenkung von 0,9 auf 0,25 Prozent. Das betrifft die Berufsunfähigkeitsversicherung, weil jedes Mal, wenn ein Leistungsfall angemeldet wird, der Versicherer das Geld, das er maximal zahlen muss, schon mal vorsorglich auf die Seite legen muss. Diese Rückstellung darf der Versicherer dann um die Summe kürzen, die er über die Jahre der Auszahlung mit dem Geld erwirtschaften würde. Und diese Summe wird mit dem Rechnungszins ermittelt. Wenn er das Geld mit 0,25 Prozent verzinst statt mit 0,9 Prozent, dann muss mehr Geld auf die Seite gelegt werden.
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„DU-Klauseln führen zur Beweislastumkehr zugunsten des Versicherten“
Deshalb wird die BU-Versicherung vermutlich teurer. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht nutzen die Versicherer ja die Möglichkeit, den Brutto-Beitrag zu erhöhen, aber den Netto-Beitrag gleich zu lassen. Wer weiß?
Zum anderen hat die Deutsche Aktuarvereinigung mal wieder alle Risiken untersucht und dabei festgestellt, dass manche Risiken teurer werden und andere nicht. Kann also sein, dass für manche Berufe oder Altersgruppen die BU-Versicherung teurer wird. Da würde ich aber auch mal beobachten, was passiert. Es ist durchaus zu vermuten, dass die Versicherer es nicht sofort auf die Reihe bekommen, den Höchstrechnungszins und die neue BU-Tafel gleichzeitig zu verarbeiten. Ich denke mal, dass das über die nächsten Jahre nach und nach eingeführt wird.
Eintrittsalter höher = BU-Vertrag teurer
Am Ende bleibt dann nur sicher bestehen, dass die BU-Versicherung nächstes Jahr teurer wird, weil das Eintrittsalter höher ist. In den letzten Wochen hab ich mich sehr bemüht, noch jeden dieses Jahr zu versichern. So langsam wäge ich hier aber schon auch ab. Denn zum einen ist es mittlerweile nicht mehr uneingeschränkt möglich, bei allen Versicherern eine Voranfrage durchzuführen. Und zum anderen müssen Gesundheitsdaten auch sorgfältig aufgearbeitet werden, damit der Kunde auch sein passendes Ergebnis erhält.
Sinn und Zweck der Berufsunfähigkeitsversicherung ist es ja, dass der Kunde sein Geld bekommt, wenn er es braucht. Deshalb ist es in meinen Augen gut investiertes Geld, wenn ich im kommenden Jahr einen Euro mehr zahle und dafür dann sauber versichert bin, anstatt auf Teufel komm raus noch dieses Jahr abzuschließen, aber dafür wurde dann vergessen, eine Krankheit anzugeben.
Und da bricht niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn er sagt, dass es dieses Jahr zeitlich nicht mehr möglich ist, die Gesundheitsakte sauber aufzuarbeiten. Es ist ja vielmehr ein Zeichen dafür, dass wir das Beste für unseren Kunden wollen. Und das ist eben in erster Linie eine funktionierende Berufsunfähigkeitsversicherung – und erst danach kann der Kunde darauf achten, möglichst viel Geld zu sparen.
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