- Von Lorenz Klein
- 09.01.2019 um 17:22
Die Schere in der Berufsunfähigkeitsversicherung werde immer größer, was sich vor allem in der Risikoprüfung bemerkbar mache. „Hier gibt es nur noch eine geringe Anzahl an Gesellschaften, welche die Fahnen aufrecht halten“, so das ernüchternde Fazit von Tobias und Stefan Bierl, das die beiden Makler in ihrem großen Jahresrückblick ziehen.
Das sei auch ein Grund dafür, warum die Zahl der vermittelten Gesellschaften 2018 gegenüber 2017 leicht gefallen sei, obwohl die Bierls nach eigenen Angaben rund 50 Prozent mehr BU-Verträge vermittelten.
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Allianz und Nürnberger machen Boden gut, dickes Lob für Volkswohl Bund und LV 1871
Ein Extralob vergeben die Makler an zwei Anbieter, die „2017 noch keine Rolle gespielt haben“. Sie heißen: Allianz und Nürnberger. Beide Bedingungswerke seien „mittlerweile in Ordnung und vermittelbar“, die wichtigere Feststellung sei aber deren „sehr gute Risikoprüfung“, so das Fazit.
Auf der anderen Seiten beklagen die Autoren den Abstieg „zwei anderer namhafter Unternehmen“, die nicht explizit genannt werden. „Hier sind die Wege etwas länger geworden, aber vor allem die Risikoprüfung hat nicht mehr das Niveau wie früher“, bedauern die Makler. Zudem seien die Beiträge zur BU häufig „eher ambitioniert“. Hatte man dies früher noch mit Mehrleistungen begründen können, so die Autoren, hätten hier inzwischen andere Gesellschaften aufgeholt.
Ein dickes Lob erhält der Volkswohl Bund, der derzeit „eine der besten Risikoprüfungen am Markt“ biete. Ebenfalls auf hohem Niveau befinde sich die LV 1871. Beide gehören daher auch zu den am häufigsten vermittelten Gesellschaften der Brüder.
Gerne würden die Bierls auch die Bayerische häufiger vermitteln, allerdings erreiche die Risikoprüfung nicht immer das gewünschte Niveau. Man sei hier für die Zukunft aber „guter Dinge“.
Elektronische Risikotools? „Nein, nein und nochmals nein“
Stichwort Risikoprüfung: In ihrem Jahresrückblick gehen die Autoren auch auf den Nutzen elektronischer Risikotools ein. Ob sie diese einsetzen? „Nein, nein und nochmals nein“, so die eindeutige Antwort. Für eine ausführliche Begründung ihrer Haltung verweisen sie auf einen früheren Beitrag zum Thema.
Der bisherige Stellenwert von BU-Sonderaktionen mit vereinfachten Gesundheitsfragen hat bei den Autoren etwas eingebüßt: „Haben wir im Jahr 2016 und 2017 viele BU-Sonderaktionen vermittelt, so ist dieses Jahr durchaus überschaubarer.“ Ohnehin habe die Bedeutung von vereinfachten Gesundheitsfragen „merklich abgenommen“, man werbe aber auch nicht mehr so dafür, heißt es. Oft sei „die saubere Aufbereitung der Gesundheitshistorie“ der bessere Weg – und könne so manches Mal „Berge versetzen“.
Abgesicherte BU-Rente „klar über dem Durchschnitt“
Außerdem geben die Bierls Einblicke in eine Kennzahl, die im Markt immer wieder heiß diskutiert wird: die durchschnittliche Rentenhöhe. „Wie auch schon im letzten Jahr bewegen wir uns auf einem Niveau, welches klar über dem Durchschnitt liegt“, konstatieren die Makler.
Die durchschnittliche Rentenhöhe 2018 lag demnach bei 1.868 Euro. 2017 lag diese noch bei 1.634 Euro. „Somit ein sehr erfreulicher Trend, den wir hier verzeichnen konnten. Man merkt durchaus die Inflation“, fügen die beiden hinzu. Die höchste abgesicherte Rente lag demnach bei 3.000 Euro, welche auf zwei Anbieter aufgeteilt wurde.
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