Auszubildende der Schiffswerft Blohm+Voss in Hamburg arbeiten in der Lehrwerkstatt. © dpa/picture alliance
  • Von Oliver Lepold
  • 11.10.2018 um 16:10
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:35 Min

Die Absicherung für die Berufsunfähigkeit ist wichtig – doch wann sollte idealerweise der Abschluss erfolgen? Und kann man sich eigentlich auch noch mit 50 Jahren versichern lassen?

Üblicherweise beschäftigen sich junge Menschen mit Beginn ihrer Ausbildung oder mit ihrem ersten Job erstmals eigenständig mit Versicherungsfragen. Und das ist auch gut so, denn bei vielen Versicherungen, insbesondere aber bei der Berufsunfähigkeitsversicherung, gilt die Devise: Je jünger man bei Abschluss ist, desto besser.

Denn junge Menschen sind meist noch frei von Vorerkrankungen und haben daher keine Probleme, die Gesundheitsfragen der Versicherer zu beantworten. Ausschlüsse oder Aufschläge in der Kalkulation sind bei ihnen kaum zu erwarten. Junge Menschen haben daher hervorragende Chancen auf einen gleichermaßen günstigen wie leistungsstarken BU-Tarif. Viele Versicherer werben daher bereits mit einem möglichst frühen Einstieg in die BU, insbesondere für Azubis und Studenten. Und bieten Produktlösungen mit vollem Versicherungsschutz zum kleinen Startbeitrag zum Beispiel für die ersten sieben Jahre an.

Meist zahlen sich frühe und günstige Konditionen aus. Wer sich erst Jahre nach der Berufswahl versichert, zahlt fast immer mehr – vor allem gemessen an der Länge des Versicherungsschutzes. Eine aktuelle Untersuchung von Stiftung Warentest (veröffentlicht in Finanztest 9/2018) hat diesen Effekt nachgewiesen. Ein konkretes Beispiel aus der Praxis belegt den Vorteil des frühen Abschlusses: Ein 20-jähriger Student der Betriebswirtschaftslehre schließt einen BU-Vertrag ab. Er zahlt monatlich rund 35 Euro bis zum 67. Geburtstag. Insgesamt summieren sich seine Beträge auf rund 19.560 Euro. Steigt er jedoch erst als Betriebswirt mit 30 Jahren ein, zahlt er monatlich rund 43 Euro. Bis zum Laufzeitende summieren sich seine Beiträge auf rund 19.132 Euro. Der 20-Jährige zahlt insgesamt also nur 428 Euro mehr als der 30-Jährige, genießt aber zehn Jahre länger Versicherungsschutz.

BU-Schutz auch mit 50?

Die Experten der Stiftung Warentest raten daher zu einem möglichst frühen Abschluss und zu kostengünstigen Einsteigertarifen, falls man sich einen regulären BU-Tarif noch nicht leisten kann.

Nachversicherungsgarantien, der Verzicht auf eine Neukalkulation des Risikos zu späteren Zeitpunkten, eine flexible Beitragsdynamik und natürlich der Verzicht auf eine abstrakte Verweisung sollten dabei auch in einer früh abgeschlossenen BU-Police zum Standard gehören.

Gleichwohl gilt: Zu spät für eine Absicherung der Arbeitskraft ist es nie, auch gesunde 50-Jährige können versichert werden. Je älter man aber ist, desto wahrscheinlicher sind Vorerkrankungen und andere berufliche Risiken, die einen BU-Abschluss teurer oder schwer möglich machen. Passt das angebotene BU-Angebot nicht, kann auf andere Policen wie zum Beispiel eine Grundfähigkeitsversicherung ausgewichen werden.

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Oliver Lepold

Oliver Lepold ist Dipl.-Wirtschaftsingenieur und freier Journalist für Themen rund um Finanzberatung und Vermögensverwaltung. Er schreibt regelmäßig für Pfefferminzia und andere Versicherungs- und Kapitalanlage-Medien.

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