Versicherungsmakler Philip Wenzel: In bestimmten Fällen kann auf eine BU verzichtet werden. © Freche Versicherungsmakler
  • Von Lorenz Klein
  • 24.10.2017 um 11:16
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„Wann ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll für mich?“ – mit dieser Frage wurde Versicherungsmakler Philip Wenzel kürzlich von einem alten Studienfreund konfrontiert. „Mit wenigen Ausnahmen immer“, antwortete der Makler. Um den Bedarf zu ermitteln, kommt es für Wenzel auf drei Schlüsselfragen an. Wie diese lauten, erfahren Sie hier.

Eine geeignete Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) an den Kunden zu vermitteln, erfordert eine intensive Beratungsarbeit von qualifizierten Maklern. Doch bereits im Vorwege kann und sollte sich jeder Verbraucher selbst ein paar Gedanken darüber machen, ob eine BU für ihn sinnvoll ist – dafür bedarf es lediglich der Klärung weniger und zugleich einfacher Fragen.

Die erste Frage, die Versicherungsmakler Philip Wenzel in seinem Blog auf Freche Versicherungsmakler formuliert hat, lautet so:

Hast du laufende Ausgaben, die du mit deinem Arbeitseinkommen deckst?

Verdient man sein Geld mit seinem Job und deckt mit diesem Geld seine Ausgaben, muss man seine Arbeitskraft absichern, stellt Wenzel klar und fügt hinzu: „Dann ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll.“

Kann diese Frage bejaht werden, geht es weiter mit dieser Frage:

Benötigst du mehr als ein Drittel deiner Einnahmen, um deine Ausgaben zu sichern?

Vielleicht sei eine BU nicht sinnvoll, „wenn du jeden Monat zwei Drittel deines Geldes aufs Konto legst“, erklärt der Makler. „Das liegt aber nicht daran, dass du so viel sparst, sondern daran, dass du so wenig brauchst.“

Um die Frage abschließend zu beantworten, geht Wenzel in seinem Beitrag auch auf mögliche staatliche Leistungen ein, die es zu berücksichtigen gilt.

So erklärt er im Folgenden, dass der gesetzliche Schutz der Erwerbsminderungsrente für circa ein Drittel des Gehalts aufkommt, wenn man keine drei Stunden mehr am allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten kann. „Wenn du zwischen drei bis sechs Stunden arbeiten kannst, bekommst du davon etwa die Hälfte“, führt Wenzel aus. „Könnte dir dann egal sein, weil du ja jeden Monat was auf die Seite gelegt hast. Das Geld brauchst du jetzt für ein Jahr. Bekommst du innerhalb des Jahres keine Anstellung am allgemeinen Arbeitsmarkt, erhältst du die volle Erwerbsminderungsrente.“

Das Thema allgemeiner Arbeitsmarkt führt aus Sicht von Wenzel zu einer weiteren Frage:

Arbeitest du zu 0 Prozent körperlich oder hättest du zumindest die Ausbildung und die Lust dazu?

„Der allgemeine Arbeitsmarkt hält so einiges parat“, berichtet der Makler. „Im Grunde alles, was kein behindertengerechter, kein Schon- und kein Nischenarbeitsplatz ist.“

Der Pförtner sei es eher nicht, so Wenzel, aber ein Nachtwächter könnte es schon sein. „Wärst du also unfähig, in deinem Beruf ein Einkommen zu erzielen, könntest aber noch sechs Stunden am Tag als Nachtwächter arbeiten, dann gibt es überhaupt kein Geld – und ja, ich weiß, Nachtwächter arbeiten überhaupt nicht am Tag. Das ist aber dann nicht mehr witzig.“

Besonders interessant wird es, als Wenzel auf diese Konstellation zu sprechen kommt:

Arbeitest du also als Büroangestellter, der den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt und du kannst von einem Drittel deines Gehaltes leben und du hast ein finanzielles Polster, um auch mal ein Jahr mit der Hälfte durchzukommen, dann kannst du dir auch überlegen, ob für dich eine Berufsunfähigkeitsversicherung wichtig ist.“

Liegen die Ausgaben aber über einem Drittel des Einkommens oder ist der eigene Beruf „etwas komplexer als der einfachste Beruf am allgemeinen Arbeitsmarkt, wäre eine Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll für dich“, empfiehlt der Makler – und holt in seinem letzten Rat noch den Berater ins Boot.

„Dann darfst du überlegen, ob es leichter ist, deinen Bedarf zu ermitteln und Bedingungen und Produkte am Markt zu bewerten und zu vergleichen oder einen Vermittler zu finden, der das gut kann und dem du vertraust – denn es gibt nur eine Versicherung, die wirklich sinnlos ist: die, die im Leistungsfall nicht leistet.“

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Lorenz Klein

Lorenz Klein gehörte dem Pfefferminzia-Team seit 2016 an, seit 2019 war er stellvertretender Chefredakteur bei Pfefferminzia. Im Oktober 2023 hat Klein das Unternehmen verlassen, um sich neuen Aufgaben in der Versicherungsbranche zu widmen.

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