Junger Mann sitzt beim Psychotherapeut: Eine Psychotherapie kann dabei helfen, die mentale Gesundheit zu verbessern. © picture alliance / Zoonar | lev dolgachov
  • Von Barbara Bocks
  • 09.10.2024 um 14:46
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Knapp 23 Prozent der Deutschen bewerten ihre psychische Gesundheit als eher schlecht oder sogar sehr schlecht. Und rund 27 Prozent der Befragten einer aktuellen Studie berichten, dass sie schon einmal wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig waren. Ob die betroffenen Personen in Therapie gegangen sind, hängt auch vom Alter ab.

Rund 72 Prozent der deutschen Bevölkerung sagen, dass sie sich mental sehr gut oder eher gut fühlen. Und knapp 23 Prozent bewerten ihre psychische Gesundheit als eher schlecht oder sogar sehr schlecht. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der DEVK Versicherungen unter 2.500 Menschen ab 18 Jahren.

Rund 48 Prozent der Befragten können sich nach jetzigem Stand nicht vorstellen, in Zukunft psychisch zu erkranken. Rund 39 Prozent halten das durchaus für möglich. Männer stimmen der Aussage etwas häufiger zu (40,5 Prozent) als Frauen (36,8 Prozent). Hier einige weitere Ergebnisse nach Gruppen:

  • Wer mit Kindern im Haushalt lebt, erwartet eine psychische Krankheit außerdem eher (44,9 Prozent) als Menschen ohne Kinder (36,5 Prozent).
  • Fast 60 Prozent der befragten Arbeitslosen erwarten, dass sie psychisch erkranken.
  • Selbstständige (24,6 Prozent) sowie Rentnerinnen und Rentner (26,8 Prozent) rechnen dagegen seltener mit mentalen Problemen.

Fast 55 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass sie in Zukunft nicht wegen psychischer Beschwerden arbeitsunfähig werden. Knapp 64 Prozent der Befragten zwischen 18 und 29 Jahren schätzen das als unwahrscheinlich ein.

22,8 Millionen Deutsche waren schon einmal arbeitsunfähig wegen ihrer Psyche

Rund 27 Prozent der Befragten berichten, dass sie schon einmal wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig waren. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind das rund 22,8 Millionen Menschen in Deutschland. Rund 14 Prozent der Befragten können sich vorstellen, dass ihnen das künftig passieren könnte.

Inzwischen sind psychische Beschwerden ein Hauptgrund für Fehltage und sogar für Berufsunfähigkeit“, sagt Maike Adamski, Medical Officer für die DEVK Lebensversicherung. Adamski hat täglich mit Versicherungsfällen zu tun, bei denen mental erkrankte Menschen finanzielle Hilfe brauchen. Rund ein Drittel der Leistungsanträge in der Berufsunfähigkeitsversicherung der DEVK sind darauf zurückzuführen.

Psychische Störungen als Hauptgrund für Erwerbminderungsrente

Bei knapp 42 Prozent der bewilligten Neuanträge auf Erwerbminderungsrente waren laut Deutscher Rentenversicherung psychische Störungen die Ursache. Betroffene konnten deshalb nur weniger als drei Stunden am Tag arbeiten.

Damit es gar nicht erst zu einer schweren Erkrankung kommt, sollte sich jeder gezielt um seine psychische Gesundheit kümmern. Nur wie kriegt man das hin? Die Teilnehmenden der Umfrage verbringen dazu am liebsten Zeit in der Natur (54,3 Prozent) und treffen sich mit Freundinnen, Freunden oder Familie (41,8 Prozent). Rund 37 Prozent treiben regelmäßig Sport. Doch nur 21 Prozent berücksichtigen gesunde Ernährung.

11 Prozent der 40- bis 49-Jährigen gehen zur Therapie

Was viele unterschätzen: Auch eine Psychotherapie hilft, schwere mentale Erkrankungen zu vermeiden oder aus einer Krankheitsphase herauszufinden. Von den Befragten nutzen jedoch nur etwa 7 Prozent dieses Angebot regelmäßig, mit 11,4 Prozent am häufigsten die Befragten zwischen 40 und 49 Jahren.

„Wer sich schlecht fühlt, sollte sich unbedingt von Profis helfen lassen. Eine Therapie könne in vielen Fällen dazu führen, dass sich die Gesundheit verbessert“, so Maike Adamski.

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Barbara Bocks

Barbara Bocks ist seit 2011 als Journalistin im Wirtschafts- und Finanzbereich unterwegs. Seit Juli 2024 ist sie als Redakteurin bei der Pfefferminzia Medien GmbH angestellt.

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