- Von Karen Schmidt
- 03.05.2022 um 16:53
Den ersten Vortrag des Tages hielt Justus Lücke, Diplom-Mathematiker und Geschäftsführer der Versicherungsforen Leipzig. Das Thema: „Wo stehen wir gerade in der Arbeitskraftabsicherung?“. Der Absicherungsgrad in der BU-Versicherung stagniere seit Jahren, stellte der Experte fest. Und das trotz neuer Produktkonzepte und der teilweise reduzierten Prämien für bestimmte Berufsgruppen. „Das ist erschreckend“, sagte Lücke. Auch Menschen, die sich intensiv mit dem Thema befasst hätten, schlössen oft kein Produkt ab. Die Gründe: zu teuer, zu wenig Nutzen, zu viel Misstrauen, Interessent zu krank, Materie zu komplex.
An den Produkten selbst könne man hier nicht mehr viel bewegen, so der Experte. „Die BU-Versicherung sei zum Akademiker-Produkt hochgeschraubt worden – „das lässt sich nicht mehr zurückdrehen“, glaubt Lücke. Und auch die Grundfähigkeitsversicherung, die sich aktuell als zweites Hauptprodukt am Markt etabliere, zeige bereits ähnliche Ansätze dieses Leistungswettbewerbs.
„Es steht insgesamt viel zu sehr das Produkt im Fokus“, sagte der Experte, „und zu wenig der Service vor, während und nach Abschluss sowie im Leistungsfall“. Hier könne man mit präventiven Ansätzen den Nutzen der Kundinnen und Kunden erhöhen. Oder über Services wie einen GKV-Check, bei welchem dem BU-Versicherer vor Abschluss der Zugang zur eigenen Patientenakte gegeben wird und sich der Kunde dafür einen Teil der Gesundheitsfragen sparen kann. 75 Prozent der Menschen wären dazu bereit, habe eine Umfrage der Versicherungsforen Leipzig gezeigt. Und 50 Prozent würden dadurch eher eine BU-Versicherung abschließen. „Solch ein Service-Aspekt kann die Verbreitung der BU erhöhen“, betonte Lücke.
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