Nur rund jeder dritte Mitarbeiter nutzt die betriebliche Altersversorgung mit eigenen Beiträgen. © picture alliance / Karolin Krämer/dpa-tmn | Karolin Krämer
  • Von Manila Klafack
  • 27.05.2021 um 12:55
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:30 Min

Die betriebliche Altersversorgung aus Eigenbeiträgen der Mitarbeiter wird in vielen Unternehmen angeboten, doch oft nicht genutzt. Unwissen und Scheu der Mitarbeiter sind hier, einer aktuellen Umfrage von Willis Towers Watson Gründe dafür.

Fast neun von zehn Unternehmen (87 Prozent) bieten ihren Mitarbeitern eine betriebliche Altersversorgung aus Mitarbeiterbeträgen an. Doch nur jeder Dritte (35 Prozent) nutzt dieses Angebot, so eine aktuelle Umfrage von Willis Towers Watson. Die Unternehmen vermuten, dies könnte daran liegen, dass viele Mitarbeiter ihren Vorsorgebedarf nicht kennen oder den überwiegend versicherungsbasierten Vorsorgeangeboten skeptisch gegenüberstehen. Das Betriebsrentenstärkungsgesetz habe sich hier noch nicht ausgewirkt.

„Die Unternehmen leisten einen wesentlichen Beitrag zur Alterssicherung und kommen den Wünschen der Arbeitnehmer nach einer sicheren und bedarfsgerechten bAV nach – das ist gut“, sagt Heinke Conrads, Leiterin Retirement Deutschland und Österreich bei Willis Towers Watson. „Dennoch zeigt sich, dass Mitarbeiter vor allem aus Unwissen oder Scheu vor manchen neueren Versicherungsprodukten noch viel zu selten zugreifen.“

Es gebe Kommunikationsbedarf seitens der Unternehmen, der Versicherungsvermittler und Anbieter. Mitarbeitern müssten die Vorteile und die Bedeutung der bAV nahegebracht werden. Die anhaltende Niedrigzinsphase verstärke die Lage noch. Mit den lang vertrauten, auf Zins- und Beitragsgarantien basierenden Versicherungslösungen könnten die erforderlichen Renditen kaum noch erzielt werden.

Immer neue bAV-Produkte verunsichern Mitarbeiter

Die Anbieter hätten daher in immer kürzeren Abständen neue Produkte eingeführt. Genau das sei, so die Vermutung der Unternehmen, ein Grund für das mangelnde Vertrauen. Zudem bevorzugten sowohl Unternehmen als auch Mitarbeiter die klassischen Garantielösungen. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Unternehmen biete sie an. Zwei Drittel der Mitarbeiter sehen bei der Altersvorsorge die – landläufig mit Garantien assoziierte – Sicherheit als wichtiger an als Renditechancen.

Allerdings halten die Anbieter an dem Trend zu kapitalmarktnäheren Lösungen fest, um Produkte attraktiv gestalten zu können, heißt es weiter. „Unternehmen und Mitarbeiter kommen daher nicht umhin, sich mit diesen Produkten auseinanderzusetzen“, sagt Heiko Gradehandt, Senior Director Retirement bei Willis Towers Watson. „Mitarbeiter werden Vorsorgeangebote nur annehmen, wenn sie sie verstehen. Viele Unternehmen, Versicherungsvermittler und Produktanbieter haben diesen Stolperstein zwar erkannt, aber nicht ausgeräumt. Schlüssige Kommunikationskonzepte werden noch zu selten umgesetzt“, so Gradehandt.

Die Corona-Pandemie zeigt in der zu Jahresbeginn durchgeführten Befragung zur bAV aus Entgeltumwandlung keine Auswirkungen. Allerdings führe auch das Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG) auch im Jahr 4 nach seinem Inkrafttreten noch nicht zu dem erwünschten Schub für die bAV. Drei Viertel (76 Prozent) der Unternehmen registrieren keine wesentliche Veränderung. „Unternehmen sollten ihre bAV immer wieder aktiv kommunizieren. Auch komplexe Themen lassen sich frisch, verständlich und anschaulich erläutern“, rät Gradehandt.  

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Manila Klafack

Manila Klafack war bis März 2024 Redakteurin bei Pfefferminzia. Nach Studium und redaktioneller Ausbildung verantwortete sie zuvor in verschiedenen mittelständischen Unternehmen den Bereich der Öffentlichkeitsarbeit.

kommentare
Wichmann
Vor 3 Jahren

Hier wird vergessen, dass die betriebliche Altersvorsorge stockt, durch die “Doppelverbeitragung” von Sozialkosten!
Ein Gesetz aus 2004 von SPD/Grüne eingeführt, von CDU/SPD munter weitergeführt schmälert die Ersparnisse um 20%! oberhalb eines Freibetrages von 164,50€.

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Wichmann
Vor 3 Jahren

Hier wird vergessen, dass die betriebliche Altersvorsorge stockt, durch die “Doppelverbeitragung” von Sozialkosten!
Ein Gesetz aus 2004 von SPD/Grüne eingeführt, von CDU/SPD munter weitergeführt schmälert die Ersparnisse um 20%! oberhalb eines Freibetrages von 164,50€.

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