- Von Achim Nixdorf
- 15.06.2021 um 18:50
Homeoffice, weniger Kontakte und Mobilitätseinschränkungen – im Corona-Jahr 2020 ist die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle von 871.547 (2019) auf 760.492 gesunken. Das ist ein Rückgang um fast 13 Prozent. Noch stärker gingen die meldepflichtigen Wege-Unfälle (minus 18 Prozent) sowie die Schulunfälle (minus 41 Prozent) zurück. Stark gewachsen ist dagegen die Zahl der gemeldeten Berufskrankheiten. Das geht aus den Kennzahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen hervor, die die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) jetzt bekannt gab.
Die absurdesten „Arbeitsunfälle“ Deutschlands
Überstunden sind „führender Risikofaktor für Berufskrankheiten“
In welchen Fällen Covid-19 als Berufskrankheit gilt
Laut der DGUV-Statistik erlitten 2020 auch weniger Menschen bei der Arbeit oder auf dem Arbeitsweg einen tödlichen Unfall. So starben im vergangenen 399 Menschen an den Folgen eines Arbeitsunfalls – ein Jahr zuvor waren es 98 mehr. Auch die Zahl der Beschäftigten, die auf ihrem Weg zur oder von der Arbeit tödlich verunglückten, ging um fast 23 Prozent auf 238 zurück.
Corona als Berufskrankheit
Ganz anders sieht es bei den Berufskrankheiten aus. Insgesamt gingen bei den Unfallversicherungsträgern im vergangenen Jahr 106.491 Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit ein, fast 33 Prozent mehr als im Vorjahr. 30.329 dieser Anzeigen wurden im Zusammenhang mit einer Erkrankung an Covid-19 gestellt. Davon wurden bis zum Jahresende laut DGUV rund 18.000 Fälle bestätigt. Zum Hintergrund: Beschäftigte in stationären oder ambulanten medizinischen Einrichtungen und in Laboratorien können eine Erkrankung an Covid-19 unter bestimmten Voraussetzungen als Berufskrankheit anerkennen lassen.
Abzüglich der mit Corona in Zusammenhang stehenden Erkrankungen sind die restlichen Berufskrankheiten leicht zurückgegangen, teilt die DGUV mit. Im Jahr 2020 seien insgesamt 2.380 Menschen infolge einer Berufskrankheit gestorben, 175 weniger als 2019. „Die Kennzahlen 2020 sind ein Abbild des Alltags während der Pandemie”, fasst Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, die Zahlen zusammen.
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