- Von Lorenz Klein
- 23.10.2017 um 10:39
Zum Vergleich:
Als BU müsste der Tischler hierfür zwischen 125 und 297 Euro auf den Tisch legen. Für einen Bankkaufmann ergeben sich Nettoprämien von lediglich 37 bis 63 Euro in der EU beziehungsweise 50 bis 106 Euro in der BU. Kurzum: Wer vom Bürostuhl aus arbeitet, darf im Regelfall auf deutlich günstigere Prämien hoffen – sei es in BU oder EU – als jemand, der einem körperlich fordernden Beruf nachgeht.
Dass die Prämien für Berufe mit günstigem Risiko in der BU und in der EU nicht weit auseinanderliegen, spiegelt aus Sicht von Franke und Bornberg die Tatsache wider, dass für diese Berufe auch das Leistungsrisiko ähnlich ist. Bedeutet: Im Leistungsfall liegt oft neben Berufsunfähigkeit zugleich Erwerbsunfähigkeit vor. Oder salopp formuliert: Wenn es den Kaufmann erwischt, dann aber so richtig.
Alternative für Menschen mit Vorerkrankungen
Für Büroangestellte, die aufgrund von Vorerkrankungen keine Aussicht auf eine BU hätten, wäre also eine EU eine durchaus bedenkenswerte Alternative – zumal auch Makler Kemnitz einräumt, dass die Stärke der Police gegenüber „den anderen Notlösungen“ darin bestehe, dass die Leistungen bei Eintritt einer Erwerbsunfähigkeit unabhängig von der Art der Krankheit oder Körperverletzung gezahlt werden.
Seit geraumer Zeit stellen psychische Störungen die Hauptursache dar, wenn Menschen berufsunfähig werden, wie eine aktuelle Analyse des Versicherers Debeka auf Basis des eigenen, 560.000 Policen starken BU-Bestands zeigt. Bei 41,8 Prozent der neuen Fälle im Jahr 2016 waren psychische Störungen Grund für die Berufsunfähigkeit, deutlich dahinter folgen mit 17,3 Prozent Erkrankungen des Bewegungsapparats, sprich Rücken- und Gelenkbeschwerden. Bösartige und gutartige Tumore waren der dritthäufigste BU-Anlass (15,2 Prozent).
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