- Von Achim Nixdorf
- 06.05.2021 um 14:59
Der BU-Markt ist stabil und solide aufgestellt. Zu diesem Fazit kommt das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen, das jetzt sein aktuelles „M&M Rating Berufsunfähigkeit“ vorlegte. Bewertet wurden 566 (Vorjahr: 525) Tarife und Tarifkombinationen von 63 Anbietern (Vorjahr: 66). Das erfreuliche Ergebnis: Für 406 Tarife (Vorjahr: 360) gab es die Bestnote und somit 5 Sterne („ausgezeichnet“). 49 Versicherer bieten wie beim letzten Rating mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung an.
Junge Generation unterschätzt die Folgen einer Berufsunfähigkeit
Berufsunfähig wegen Corona – Sorge vor Fall-Wachstum
Rund 267.000 BU-Renten mit einem Volumen von rund 2,2 Milliarden Euro befinden sich laut Morgen & Morgen aktuell in der Auszahlung. Das Neugeschäft ist demnach um 1,8 Prozent und die Höhe der versicherten BU-Rente um 1,6 Prozent gestiegen. Die eingenommenen Beiträge legten um 3,5 Prozent zu.
Wie das Analysehaus weiter mitteilt, liegt das durchschnittliche Alter bei Abschluss einer BU derzeit bei 31 Jahren und die durchschnittliche Leistungsdauer bei etwa 7 Jahren. „Optimierungsfähig bleibt die durchschnittlich versicherte BU-Rente von 1.000 Euro. Es ist natürlich erfreulich, dass die versicherte Rente um 1,6 Prozent gestiegen ist, dennoch ist das bei Betrachtung der Inflation und der steigenden Lebenshaltungskosten immer noch zu wenig“, sagt Andreas Ludwig, Bereichsleiter Rating & Analyse bei Morgen & Morgen.
Psychische Probleme bleiben Hauptursache für BU
Beim Blick auf die Hauptursachen für eine Berufsunfähigkeit zeigt sich, dass Nervenerkrankungen mit 31,88 Prozent weiter deutlich vorn liegen, gefolgt von Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates (20,33 Prozent). „Die Nervenerkrankungen als Hauptursache der BU bleiben auf einem hohen Niveau. Dieser Trend wird sich sicherlich auch weiter fortsetzen, betrachtet man die aktuelle Entwicklung der psychischen Belastungen im Zuge der Corona-Pandemie“, so Andreas Ludwig.
Verbesserte Bedingungswerke
Die aktuelle BU-Analyse bewertet Tarife und Tarifkombinationen mit 1 bis 5 Sternen. Dabei setzt sich die Gesamtbewertung aus 4 Teilratings mit unterschiedlicher Gewichtung zusammen: Bedingungen (40 Prozent), Kompetenz (30 Prozent), Beitragsstabilität (20 Prozent) und Antragsfragen (10 Prozent).
Neben den 406 „ausgezeichneten“ Tarifen wurden 59 Tarifen vier Sterne zuerkannt („sehr gut“), im Vorjahr waren es 55. 70 Tarife (Vorjahr: 73) erhielten diesmal drei Sterne („durchschnittlich“), bei 17 (Vorjahr: 23) reichte es nur für zwei Sterne („schwach“) und in 14 Fällen gab es wie im Vorjahr gerade einmal einen Stern („sehr schwach“).
>>> Hier geht es zur Tabelle mit allen untersuchten Gesellschaften und Tarifen im Überblick
Die hohe Zahl an sehr guten Bewertungen lasse sich damit erklären, dass sich die Bedingungswerke im Laufe der Jahre zunehmend verbessert hätten und Produktanbieter den Markteinschätzungen der Analysten gefolgt seien, teilen die Rating-Autoren mit.
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