- Von Hannah Dudeck
- 17.04.2020 um 10:46
Im Jahr 2019 ging die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle um 0,4 Prozent auf 873.971 zurück. Das teilte die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) anlässlich der Veröffentlichung der vorläufigen Statistik für das vergangene Jahr mit. Als meldepflichtig gilt ein Arbeitsunfall dann, wenn der Vorfall eine Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen zur Folge hat oder tödlich ausgeht. Auch bei Wegeunfällen verzeichnete der Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen einen Rückgang: Ihre Zahl sank um 0,9 Prozent auf 186.859.
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Bei den tödlichen Unfällen gab es hingegen 86 mehr Fälle als im Vorjahr. Während die Zahl der Wegeunfälle mit Todesfolge mit 309 im Vergleich zu 310 im Vorjahr nahezu unverändert blieb, stieg die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle um 20,4 Prozent auf 507. Allerdings weist die DGUV darauf hin, dass 82 Todesfälle sich bereits in den Jahren 2000 bis 2005 ereignet hätten. Sie flossen nach dem Abschluss von Strafprozessen erst jetzt in die Statistik ein.
Tiefstand bei Unfallrenten
Auf einen neuen Tiefstand sind im vergangenen Jahr die Unfallrenten gesunken. Ihre Zahl ging um 193 Fälle auf 17.914 zurück. Dabei erhielten 13.303 Menschen erstmals eine Rente aufgrund eines Arbeitsunfalls. Bei den Renten nach Wegeunfällen gab es 0,4 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. Insgesamt setze sich der positive Trend der vergangenen Jahre aber fort, kommentiert Stefan Hussy, Hauptgeschäftsführer der DGUV, die Ergebnisse.
Einen Anstieg um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr gab es dagegen bei den meldepflichtigen Schulunfällen. Zu dieser Gruppe werden neben Schülern auch Kitakinder und Studierende gezählt. Im vergangenen Jahr wurden laut DGUV 1.174.976 meldepflichtige Vorfälle registriert. Als meldepflichtig gelten in dieser Gruppe Unfälle, die eine ärztliche Behandlung nach sich ziehen.
Mit sechs Schulunfällen endeten vier weniger als im Vorjahr tödlich. Mehr junge Menschen erlitten hingegen auf dem Weg von oder zu einer Bildungseinrichtung tödliche Verletzungen. Nach einem sehr niedrigen Wert im Jahr 2018 stiegen die tödlichen Wegeunfälle um 16 auf 41. Das entspricht laut der gesetzlichen Unfallversicherung dem langjährigen Mittel. Die Zahl der meldepflichtigen Schulwegunfälle ging insgesamt mit einem Minus von 0,7 Prozent aber geringfügig zurück.
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