- Von Redaktion
- 23.02.2016 um 11:55
Der Versicherer WWK zum Beispiel hat die Beiträge in der BU in diesem Jahr erhöht (wir berichteten). Um durchschnittlich 10 Euro gehe es in handwerklichen Berufen nach oben, so ein Sprecher gegenüber der Süddeutschen Zeitung. Warum? Es seien mehr Versicherte berufsunfähig, als es der Versicherer ursprünglich berechnet habe. Auch die Hanse-Merkur musste nachjustieren.
Weitere Anbieter werden folgen, glauben Experten. Einer davon ist Versicherungsmakler Matthias Helberg. Gegenüber der Süddeutschen meint er: „In den kommenden Jahren wird es noch weitere Versicherer geben, die Beiträge in der BU-Versicherung nach oben korrigieren müssen.“
Risikoüberschüsse sinken
Das liegt daran, dass der Versicherer bei der Berechnung der Prämien Überschüsse mit einkalkuliert. Eine Quelle sind die Kosten- und Risikogewinne. Risikogewinne erwirtschaftet der Versicherer zum Beispiel dann, wenn weniger Kunden berufsunfähig werden als der Versicherer annimmt und kalkuliert. Dass das eben nicht immer hinhaut, zeigt nun das Beispiel der WWK.
Dann muss der Kunde unter Umständen mehr zahlen. „Im schlimmsten Fall kann sich die Prämie verdoppeln“, so Thorsten Saal vom Analysehaus Morgen & Morgen gegenüber der Zeitung.
Das Analysehaus Franke und Bornberg hat untersucht, wie viele BU-Versicherer die Überschüsse schon mal senken mussten. Ergebnis: Zwischen 2007 und 2012 war das von 49 untersuchten Gesellschaften bei 26 der Fall.
Harte Konkurrenz verschärft das Problem
Verschärfen könnte das Problem noch der anhaltende starke Wettbewerb in diesem Feld. Die Versicherungsbedingungen verbessern sich stetig, eine Abhebung von der Konkurrenz schaffen viele Anbieter nur durch günstigere Preise oder laxere Risikoprüfungen.
Was können Kunden nun tun? „Eine hohe Preisdifferenz zwischen Brutto- und Nettobetrag weist schon darauf hin, dass der Versicherer einen Tarif besonders knapp kalkuliert hat“, erklärt Versicherungsmakler Marc Jacobs im Artikel. Hier seien nachträgliche Prämienerhöhungen besonders wahrscheinlich. Sein Kollege Helberg rät, nicht nur – wie oft von Verbraucherschützern geraten – auf die Nettoprämie zu schauen: „Viel sinnvoller ist es, sich am garantierten Beitrag zu orientieren, um böse Überraschungen zu vermeiden.“
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