Arbeiter verlegen Solarzellen auf einem Hausdach: Wer einen gefährlichen Beruf ausübt, sollte sich besonders um die passende Absicherung kümmern. © Pixabay
  • Von Juliana Demski
  • 27.11.2019 um 14:19
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lesedauer Lesedauer: ca. 01:10 Min

Wenn die Versicherungsbedingungen einer BU-Police zu kompliziert sind, schrumpft auch die Kaufabsicht des potenziellen Kunden. Das zeigt eine aktuelle Studie der TU Braunschweig in Zusammenarbeit mit der Beratungsgesellschaft Premium Circle Deutschland (PCD). Was Versicherer besser machen können, erfahren Sie hier.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) zählt zu den wichtigsten Policen überhaupt – sie sichert die eigene Arbeitskraft ab. Trotzdem haben nur knapp 30 Prozent der deutschen Erwerbstätigen eine solche Versicherung. Laut einer gemeinsamen Studie der TU Braunschweig und Premium Circle Deutschland (PCD) könnte das vor allem einen Grund haben: zu komplizierte Versicherungsbedingungen.

Das Problem: Die potenziellen Kunden wissen oft gar nicht, worauf sie sich bei einem Abschluss einlassen. 99 Tarife von 61 Versicherern haben sich die Studienautoren vorgenommen und dabei 130 unverbindliche Formulierungen und Begriffe entdeckt. Für Laien seien diese kaum zu verstehen, so das Urteil der Experten. Denn: Sowohl die Beschreibung des Versicherungsumfangs als auch entscheidende Formulierungen zum Leistungsprozess seien in hohem Maße unterschiedlich auslegbar gewesen.

Der Braunschweiger Universitätsprofessor Günther Zimmermann und Marcus Friedrich, wissenschaftlicher Mitarbeiter, haben deshalb noch einmal genauer untersucht, welchen Einfluss die Verständlichkeit der Vertragstexte auf die Kaufabsicht potenzieller Kundinnen und Kunden hat. Auf Basis eines aktuellen BU-Vertragswerks haben sie 103 Studierende an der Technischen Universität Braunschweig befragt.

Das Ergebnis:

Allein 18 Wörter waren einigen oder allen Versuchsteilnehmern nicht oder nicht ausreichend bekannt. Einige Sätze bezeichneten sie als viel zu lang und komplex (bis zu 66 Wörter). Ein Beispiel: die Verwendung der Formulierung „die eingetretenen Veränderungen“ – kaum ein Student wusste damit etwas anzufangen. Die meisten fragten sich, was genau mit dieser Aussage gemeint sei. Auch nach mehrmaligem Lesen blieben laut Studie viele Sätze unverständlich.

Die potenziellen Kunden bewerteten das Produkt aufgrund der Unverständlichkeit schlussendlich negativ und distanzierten sich von einem möglichen Kauf. Ein weiteres Experiment zeigte dann: Ein überarbeiteter, verständlicherer Text kam besser an – und sorgte bei den potenziellen Kunden sogar für eine signifikant höhere Kaufabsicht. Heißt: Versicherer sollten hohen Wert auf die Verständlichkeit ihrer Bedingungen legen und diese auch für Laien angemessen formulieren.

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Juliana

Juliana Demski

Juliana Demski gehörte dem Pfeffi-Team seit 2016 an. Sie war Redakteurin und Social-Media-Managerin bei Pfefferminzia. Das Unternehmen hat sie im Januar 2024 verlassen.

kommentare
Die (drei) Fragezeichen: BU-Klauseln oft zu kompliziert
Vor 4 Jahren

[…] wie die Berufsunfähigkeitsversicherung sind daher sehr erklärungsbedürftig. Das zeigt auch die Untersuchung der TU Braunschweig. Dort sollten 103 Studierende ein aktuelles BU-Vertragswerk durchlesen und anschließend dazu […]

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Die (drei) Fragezeichen: BU-Klauseln oft zu kompliziert
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[…] wie die Berufsunfähigkeitsversicherung sind daher sehr erklärungsbedürftig. Das zeigt auch die Untersuchung der TU Braunschweig. Dort sollten 103 Studierende ein aktuelles BU-Vertragswerk durchlesen und anschließend dazu […]

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