- Von Karen Schmidt
- 09.12.2019 um 14:56
62 Prozent der Deutschen erwarten bei einem Tarifabschluss von ihrem Arbeitgeber mehr als nur Vereinbarungen zum Gehalt. Auch Leistungen wie zusätzliche Pflegeabsicherungen sollten enthalten sein, fordern sie.
Gerade mit zunehmendem Alter vertreten die Bundesbürger diese Auffassung. Während nur 46 Prozent der 18- bis 29-Jährigen solche Erwartungen hegen, steigt der Anteil kontinuierlich bis auf 75 Prozent bei den ab 60-Jährigen. Das zeigt eine Online-Befragung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) unter 2.060 Personen.
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„Die Älteren beschäftigen sich viel stärker mit dem Risiko, zum Pflegefall zu werden, als die Jüngeren. Daher schätzen sie eine solche ergänzende Tarifleistung, wie sie unlängst in der Chemiebranche erstmals eingeführt worden ist, deutlich höher ein als die junge Generation“, erklärt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern.
38 Prozent der Befragten meinten zudem, dass der jüngste Abschluss in der chemischen Industrie, der neben einer Lohnsteigerung von 2,8 Prozent eine arbeitgeberfinanzierte Pflegezusatzversicherung enthielt, Vorbild für andere Wirtschaftsbereiche sein sollte. 52 Prozent wollten sich hier aber nicht festlegen.
Auch eine betriebliche Krankenversicherung wäre interessant
Übernimmt der Arbeitgeber eine solche Zusatzleistung finden es die Befragten auch in Ordnung, wenn die Lohnsteigerung in der jeweiligen Tarifrunde geringer ausfällt. Das sagten 46 Prozent der Befragten. Gut ein Viertel war gegenteiliger Ansicht.
Neben einer Pflegeabsicherung käme für die Umfrageteilnehmer auch eine betriebliche Krankenversicherung als Zusatzleistung infrage. 44 Prozent sprachen sich dafür aus, 23 Prozent dagegen. Dafür, dass Arbeitnehmer wählen dürfen, welche Leistungen sie in Anspruch nehmen wollen, sprachen sich 58 Prozent der Deutschen aus, 17 Prozent votierten dagegen.
„Einige Tarifabschlüsse der jüngeren Vergangenheit ermöglichten den Arbeitnehmern bereits eine Wahl zwischen Gehaltssteigerung und zusätzlicher bezahlter Freizeit. Solche Modelle können sich viele offenkundig auch mit anderen Bausteinen vorstellen. Damit wäre auch eine individuelle Abstimmung mit der selbst verantworteten Vorsorge möglich“, fügt DIA-Sprecher Klaus Morgenstern hinzu.
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